https://doi.org/10.1007/s00392-024-02526-y
1Universitätsklinikum Ulm Klinik für Innere Medizin II Ulm, Deutschland
Die häufigsten Herzrhythmusstörungen entspringen im linken Vorhof. Um einen sicheren Zugangsweg zu gewährleisten, bedarf es einer adäquaten Visualisierung des interatrialen Septums. Hier gewinnt die transösophageale Echokardiographie (TEE), neben der konventionellen fluoroskopischen Darstellung, mehr und mehr an Bedeutung. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, die Vorteile einer ultraschallgestützten transseptalen Punktion (TSP) bei linksatrialen elektrophysiologischen Eingriffen zu analysieren. Der gewichtigste Vorteil ist die Patientensicherheit. Die gefährlichste Komplikation im Rahmen einer TSP ist die Perikardtamponade durch Fehlpunktionen mit Perforation der Herzwand. In einer Studie am Universitären Herzzentrum Ulm wurden 150 transseptale Punktionen im Rahmen von elektrophysiologischen Eingriffen evaluiert. Hierzu wurde das Punktionssystem unter Fluoroskopie platziert und anschließend die Lage mittels TEE kontrolliert und optimiert. In 16% der Fälle zeigte sich eine gefährliche Lage des transseptalen Punktionssystems unter Fluoroskopie. Mittels TEE konnte in allen Fällen eine Patientengefährdung durch Umpositionierung des Systems vermieden werden. Ein zweiter Vorteil einer ultraschallgestützten TSP ist die Möglichkeit ionisierende Strahlung im Herzkatheterlabor zu vermeiden. Seit Juni 2024 werden linksatriale, 3D-Map integrierte, elektrophysiologische Eingriffe am Universitären Herzzentrum Ulm routinemäßig strahlenfrei durchgeführt. Dies verhindert eine akzidentielle Strahlenexposition des Assistenzpersonals bei Patientenkontakt. Zudem kann auf personenbezogenen Strahlenschutz, in Form einer Bleischürze, verzichtet werden und hierdurch berufsbedingte Erkrankungen wie Bandscheibenvorfälle vermieden werden.