Verbesserung der Patientensicherheit durch ultraschallgestützte Gefäßpunktionen im Herzkatheterlabor

https://doi.org/10.1007/s00392-024-02526-y

Teresa Mayer (Ulm)1, S. Koch (Ulm)1, K. Baumann (Ulm)1, L. Wagner (Ulm)1, S. Stoiber (Ulm)1, R. Laible (Ulm)1, L. Vessi (Ulm)1, S. Rösch (Ulm)1, A. Bacher (Ulm)1

1Universitätsklinikum Ulm Klinik für Innere Medizin II Ulm, Deutschland

 

Interventionelle Eingriffe gewinnen in der Behandlung von Herzerkrankungen immer mehr an Bedeutung. Hierfür wird häufig ein venöser Zugangsweg benötigt, wie zum Beispiel für elektrophysiologische Untersuchungen und Edge-to-Edge Mitralklappenreparaturen. Mit einer steigenden Zahl an Interventionen, insbesondere bei älteren Patienten, treten bei einem nicht unbeträchtlichen Teil der Patienten periphere Komplikationen im Zusammenhang mit der Punktion der Vena femoralis auf. Typische Komplikationen sind lokale Hämatome im Bereich der Punktionsstelle, arteriovenöse Fisteln und die Bildung eines Aneurysma spuriums. Dopplersonographisch können die Arteria und Vena femoralis deutlich abgegrenzt werden, um eine gezielte Punktion der Vene, ohne Verletzung der Arterie, sicherzustellen.

Ziel der vorliegenden Arbeit war es, zu untersuchen, inwieweit eine ultraschallgestützte Punktionstechnik zur Reduktion peripherer Gefäßkomplikationen führen kann. Hierzu wurden 1370 Patienten in einem Zeitraum von November 2021 bis Oktober 2023 am Universitären Herzzentrum Ulm analysiert. Durch die ultraschallgesteuerte Punktion konnten die Leistenhämatome von 13,5% auf 11,8%, die arteriovenösen Fisteln von 1,1% auf 0,2% und die Anzahl der Aneurysmen von 0,9% auf 0,6% reduziert werden.

Bei einer absoluten Komplikationsreduktion von 38 Fällen im untersuchten Zeitraum, ergibt sich zudem eine geschätzte Verringerung der Verweildauer und -kosten um ca. 57 Tage.

In Zusammenschau zeigt die Kosten-Nutzen-Abschätzung eine Zeit- und Kosteneinsparung bei erhöhter Patientensicherheit durch Einsatz ultraschallgestützter Punktionstechniken.

 

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