Zusammenhang von Body Mass Index und Mortalität in kardiogenem Schock unterschiedlicher Ätiologie

Elric Zweck (Düsseldorf)1, M. Guglin (Indianapolis)2, M. Kanwar (Pittsburgh)3, S. S. Sinha (Falls Church)4, A. Bhimaraj (Houston)5, A. R. Garan (Boston)6, J. Hernandez-Montfort (Temple)7, A. Polzin (Düsseldorf)1, M. Kelm (Düsseldorf)1, D. Burkhoff (New York)8, N. K. Kapur (Boston)9

1Universitätsklinikum Düsseldorf Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Angiologie Düsseldorf, Deutschland; 2Indiana University Health Indianapolis, USA; 3Cardiovascular Institute, Allegheny Health Network Pittsburgh, USA; 4Inova Heart and Vascular Institute, Inova Fairfax Campus Falls Church, USA; 5Houston Methodist Research Institute Houston, USA; 6Beth Israel Deaconess Medical Center Boston, USA; 7Baylor Scott & White Cardiovascular Institute Temple, USA; 8Cardiovascular Research Foundation New York, USA; 9The CardioVascular Center, Tufts Medical Center Boston, USA

 

Hintergrund: Daten über den Einfluss von Übergewicht auf Endpunkte im kardiogenen Schock (CS) sind begrenzt und ambivalent. Wir untersuchten den Zusammenhang zwischen dem Body-Mass-Index (BMI) und der Mortalität bei CS.

Methoden: Es wurden Patienten (Alter ≥18 Jahre) mit CS jeder Genese, die zwischen 2016 und 2022 an einem der 17 teilnehmenden Krankenhäusern des Cardiogenic Shock Working Group Registers behandelt wurden, eingeschlossen. Der BMI wurde zu Beginn des Aufenthalts ermittelt und die Kategorien definiert als untergewichtig (<18,5 kg/m²), normalgewichtig (18,5 - 24,9 kg/m²), übergewichtig (25 - 29,9 kg/m²), adipös (30 - 39,9 kg/m²) und stark adipös (≥40 kg/m²). Der Zusammenhang zwischen Mortalität und BMI wurde sowohl in diesen Kategorien untersucht als auch auf einer kontinuierlichen Skala über das ganze Spektrum mit restricted cubic splines in multivariablen logistischen Regressionsmodellen, adjustiert für Alter, Geschlecht und Rasse.

Ergebnisse: Die Gesamtkohorte bestand aus 3.492 Patienten mit CS (Durchschnittsalter 62,1±14 Jahre, 69 % männlich), hiervon 58,0 % mit CS bei akuter oder akut-auf-chronischer Herzinsuffizienz (HF-CS) und 27,8 % mit CS bei akutem Myokardinfarkt (AMI). Nach BMI-Kategorien stratifiziert, unterschieden sich die untergewichtigen, normalgewichtigen, übergewichtigen, adipösen und stark adipösen CS-Patienten in der In-Hospital-Mortalität (jeweils 32,5%; 29,0%; 31,8%; 35,1% und 36,7%; p=0,02). Bei HF-CS hatten die normalgewichtigen Patienten die niedrigste Sterblichkeit (21,7 %), während sie bei den untergewichtigen (37,5 %; p=0,012), adipösen (29,2 %; p=0,003) und stark adipösen (29,9 %; p=0,019) Patienten höher war. In uni- und multivariablen Regressionsmodellen war höherer BMI in der gesamten Kohorte mit höherer Krankenhaus-Mortalität assoziiert, ohne Evidenz für einen nichtlinearen Zusammenhang (Abbildung A; p für Nichtlinearität = 0,194; p für Zusammenhang < 0,001). Bei AMI-CS gab es keinen Unterschied in der Sterblichkeit zwischen den BMI-Kategorien (p=0,151) oder in der multivariablen logistischen Regression (p=0,078). In einem multivariablen Modell für HF-CS folgte der Zusammenhang zwischen BMI und Mortalität einem U-förmigen Trend (Abbildung B; p für Nichtlinearität = 0,001; p für Zusammenhang < 0,001).

Schlussfolgerung: Ein hoher BMI ist mit einem erhöhten Mortalitätsrisiko bei CS verbunden. Dieser Zusammenhang beruht primär auf Patienten mit HF-CS. bei HF-CS ist auch Untergewicht mit erhöhter Sterblichkeit assoziiert. Weitere Forschung auf diesem Gebiet sollte den Einfluss von Körpergewicht und dessen ätiologische Unterschiede als Faktoren bei der Untersuchung von Endpunkten im CS berücksichtigen.
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