Katecholamine, stattgefundene Reanimation und Sepsis beeinflussen das Outcome nach ECLS-Implantation bei akuter Herzinsuffizienz

Antonia Wechsler (Weiden i. d. Oberpfalz)1, R. H. G. Schwinger (Weiden i. d. Oberpfalz)1, L. Wechsler (Weiden i. d. Oberpfalz)1

1Kliniken Nordoberpfalz AG Medizinische Klinik II, Kardiologie Weiden i. d. Oberpfalz, Deutschland

 

Hintergrund

Das Klinikum Weiden, als größtes Klinikum der nördlichen Oberpfalz versorgt Patienten im Schockgeschehen, deren medikamentöse Therapie meist limitiert und deren Letalität hoch ist. Über das Weidener Herzinfarkt Netz (WHIN), welches zwischen Notärzten, dem primärversorgendem Interventionszentrum und der universitären Versorgung eines Herzinfarktpatienten kooperiert, können Patientendaten mithilfe eines 12 Kanals EKG per UMTS direkt an die ITS des Klinikums übertragen werden.  Außerdem bestehen zwei Herzkatheterlabore (24/7-Bereitschaft), ein Extrakorporales Life-Support System (ECLS Cardiohelp, Maquet) und die Mikroaxialpumpe Impella®. Ziel dieser retrospektiven Studie war es, Indikation und Outcome nach Herz-Kreislauf Unterstützungssystemen wie dem ECLS- und/oder Impella® zu analysieren.

 

Material und Methode

Im Zeitraum vom 01.01.2008 bis zum 31.09.2023 wurde im Klinikum Weiden an 292 Patienten (227♂, 65♀; 67±15 Jahren) ein ECLS und/oder eine Mikroaxialpumpe Impella® implantiert. Diese notfallmäßige intensivmedizinische Behandlung wurde entweder aufgrund einer Koronaren Herzerkrankung (n=164), einer Myokarditis (n=10), einer akuten Lungenembolie (n=21), eines Acute Respiratory Distress Syndrome (n=31), einer Sepsis (n=17) oder einer High-Risk PTCA (n=49) leitliniengerecht durchgeführt. 126 Patienten wurden vor Systemimplantation reanimiert, 59 Patienten konnten nach initialer Stabilisierung zur weiteren Therapie an die Universitätsklinik (Regensburg n=46, München n=13) verlegt und maximalmedizinisch therapiert werden.

 

Ergebnisse

Die Mortalität war abhängig von der Anzahl der applizierten Katecholamine (KA), 203 Patienten erhielten mehrere KA (1 Jahresüberleben: ohne KA 85%; 1 KA 54%; 2 KA 34%; 3 KA 17%). Die Herz-Lungen-Wiederbelebung (CPR) vor Systemimplantation war ein weiterer Einflussfaktor auf die Mortalität – die Länge der Reanimation, kombiniert externe und interne Reanimation und LUCAS-CPR verschlechterten das Outcome: Ohne CPR lag das Überleben (30d/12m) bei 70% bzw. 63%, nach CPR extern bei 44% bzw. 44%, nach CPR intern bei 30% bzw. 30% und nach CPR mit LUCAS bei 21% bzw. 21%.

105 Patienten entwickelten eine Sepsis, ihr Outcome war gegenüber nicht-septischen Patienten verschlechtert: Überleben (30d/12m) ohne Sepsis bei 77% bzw. 77% und mit Sepsis bei 23% bzw. 23%.

 

Zusammenfassung und Ausblick

Bei Patienten im Schockgeschehen, die nach Durchführung der leitliniengemäßen Therapie weiter hämodynamisch und/oder respiratorisch instabil bleiben, kann eine Extrakorporale Membran Oxygenierung (ECMO) in Kombination mit einer Mikroaxialpumpe Impella® das Schockgeschehen durchbrechen und somit als Bridge-To-Recovery die Zeit bis zur Erholung der Organe überbrücken. Um den richtigen Zeitpunkt der Implantation eines ECLS-Systems zu definieren sind weitere Untersuchungen nötig; auch könnte die initiale Diagnose (z.B. Kardiogener Shock nach Myokardinfarkt) Indikation und Outcome beeinflussen.

 

 

Keywords ECLS-System, ECMO, Impella®, ECMELLA, primär-versorgendes Klinikum

 

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