Assoziation der SGLT2-i Therapie mit der Größe des Myokardinfarktes bei Diabetespatienten

Istvan Bojti (Freiburg im Breisgau)1, F. Bojti (Freiburg im Breisgau)1, T. Hartikainen (Bad Krozingen)2, P. Breitbart (Bad Krozingen)2, N. Löffelhardt (Bad Krozingen)2, C. M. Valina (Bad Krozingen)2, K. Kaier (Freiburg im Breisgau)3, D. Wolf (Freiburg im Breisgau)1, D. Westermann (Freiburg im Breisgau)1, C. Olivier (Freiburg im Breisgau)1

1Universitäts-Herzzentrum Freiburg - Bad Krozingen Klinik für Kardiologie und Angiologie Freiburg im Breisgau, Deutschland; 2Universitäts-Herzzentrum Freiburg / Bad Krozingen Klinik für Kardiologie und Angiologie Bad Krozingen, Deutschland; 3Institut für Medizinische Biometrie und Statistik Freiburg im Breisgau, Deutschland

 

Einleitung

Präklinische und klinische Daten deuten darauf hin, dass Natrium-Glucose-Cotransporter-2-Inhibitoren (SGLT-2i) die Größe eines Myokardinfarktes reduziert. Diese Studie untersuchte die Assoziation zwischen einer SGLT-2i Therapie und der Größe des Myokardinfarkts sowie dem klinischen Outcome.

Methoden

In dieser retrospektiven, monozentrischen Kohortenstudie wurden Patienten mit Diabetes mellitus Typ 2 (T2DM), die zwischen November 2015 und November 2022 wegen Myokardinfarkt mit PCI behandelt wurden, analysiert. Basierend auf vorangegangener SGLT2-i Therapie wurden die Patienten in 2 Gruppen eingeteilt: SGLT2-i use und no SGLT2-i use. In der Postinfarktphase erfolgten serielle hochempfindliche Troponin-T-Messungen (cTn, Roche) gemäß hauseigenem Protokoll. Primäres Outcome war die Infarktgröße, bestimmt durch den Spitzen-cTn Wert, normalisiert auf den gefährdeten Myokardbereich (EMA). Dieser wurde anhand der Lokalisierung der culprit Läsion und Dominanz der Koronararterien sowie Länge der LAD bestimmt. Sekundäre Ergebnisse waren unerwünschte Ereignisse im Krankenhaus (Tod oder Schlaganfall) und die Dauer der Behandlung auf Intensivstation. Die statistische Analyse erfolgte mit der Propensity-Score-Methode.

Ergebnisse

Es wurden 622 Patienten eingeschlossen: 85 mit laufender SGLT2-i Therapie und 537 mit anderen Antidiabetika. Patienten, die SGLT2-i verwendeten, waren jünger (mittleres Alter [Jahre]: 67 [Interquartilbereich, IQR 59–73] vs. 73 [64–79], p<0,01) und hatten bei Aufnahme eine höhere eGFR (75 [57–91]) vs. 68 [49-88] ml/min/1,73 m², p=0,03). Die mittlere cTn-Probenzahl pro Patienten betrug 6 (5–8). Es gab keinen signifikanten Unterschied in den cTn-Spitzenwerten zwischen den beiden Gruppen (SGLT2-i-use vs. no SGLT2-i-use: 53 (12–173) vs. 65 (20–174) × upper limit normal [ULN], p=0,26). Nach einem invers-wahrscheinlichkeitsgewichteten Propensity-Score-Matching war die laufende SGLT2-i-Therapie mit einer verringerten MI-Größe assoziiert (Differenz zwischen den Mittelwerten: -2,19 [95 %-Konfidenzintervall, -4,07 bis -0,31] x ULN/EMA [1/%], p=0,02). Die Verwendung von SGLT2-i war mit weniger unerwünschten Ereignissen im Krankenhaus (-4,69 [-8,70 bis -0,69] %, p=0,02) und mit einem kürzeren Aufenthalt auf Intensivstation assoziiert (-0,27 [-0,53 bis -0,01] Tage, p= 0,045).

Konklusion

In dieser retrospektiven Kohortenstudie war eine vorangegangene SGLT2-i Therapie bei Diabetes mellitus 2 und akutem Myokardinfarkt mit einer geringeren MI-Größe und weniger unerwünschten Ereignissen während des Krankenhausaufenthalts verbunden.

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