1Klinikum Ingolstadt GmbH Medizinische Klinik I Ingolstadt, Deutschland; 2Medizinische Hochschule Hannover Kardiologie und Angiologie Hannover, Deutschland; 3Comprenhensive Heart Failure Center Translational Research Würzburg, Deutschland; 4Sana-Kliniken Lübeck GmbH Lübeck, Deutschland; 5Krankenhaus Buchholz und Winsen gGmbH Med. Klinik Kardiologie und Angiologie Buchholz in der Nordheide, Deutschland; 6Klinikum St. Elisabeth Straubing GmbH II. Med. Klinik - Kardiologie Straubing, Deutschland; 7Universitätsklinikum Halle (Saale) Klinik und Poliklinik für Innere Medizin III Halle (Saale), Deutschland; 8Allgemeines Krankenhaus Viersen GmbH Klinik für Kardiologie und Angiologie Viersen, Deutschland; 9Universitätsmedizin Göttingen Herzzentrum, Klinik für Kardiologie und Pneumologie Göttingen, Deutschland; 10Herzzentrum Duisburg Klinik für Kardiologie, Angiologie und Elektrophysiologie Duisburg, Deutschland; 11DRK Kliniken Berlin Westend Klinik für Anästhesie, Schmerztherapie, Intensiv- und Notfallmedizin und OP Management Berlin, Deutschland; 12Universitätsmedizin Göttingen Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Göttingen, Deutschland; 13Rems-Murr-Klinikum Winnenden Kardiologie Winnenden, Deutschland; 14München Klinik Neuperlach Klinik für Kardiologie, Pneumologie und Intern. Intensivmed. München, Deutschland; 15Städtisches Klinikum Karlsruhe gGmbH Med. IV, Schwerpunkt Kardiologie, Angiologie und Internistische Intensivmedizin Karlsruhe, Deutschland; 16St. Bernward Krankenhaus Hildesheim, Deutschland
Hintergrund: Der außerklinische Herz-Kreislauf-Stillstand (OHCA) ist mit ca. 70.000 Fällen pro Jahr eine der häufigsten Todesursachen in Deutschland. Von den Patienten mit OHCA können aktuell nur weniger als 10% mit zufriedenstellend neurologischem Ergebnis entlassen werden. Die Weiterversorgung nach OHCA findet zunehmend in spezialisierten, durch GRC und DGK zertifizierten Cardiac-Arrest-Zentren (CAC), statt. In FITT-OHCA werden Daten der präklinischen Versorgung und der frühen Postreanimationsbehandlung in Cardiac-Arrest-Zentren erfasst. Nach Prüfung der Qualität der Datenerfassung soll versucht werden, die Prozessabläufe durch systematisches Feedback an die Rettungs- und Therapiekette zu verbessern.
Ergebnisse: Seit 2019 wurden an 15 Zentren 2.057 Patienten mit OHCA erfasst. Bei 1587 Patienten wurde der Kollaps beobachtet (77,1%) und in 1.040 Fällen war eine Laien-Reanimation erfolgt (50,5%), eine Telefon-Reanimation wurde lediglich bei 285 Fällen durchgeführt (13,8%). Eine Übernahme durch ein definiertes Cardiac Arrest Receiving Team (CART) erfolgte bei 79,2 %.
Bei 59,0 % der OHCA-Patienten lag eine kardiale Ursache vor, davon bei 521 Patienten ein akuter STEMI (25,4%), in dieser Gruppe wurden 261 OHCA-STEMI-Patienten durch den Rettungsdienst direkt im Katheterlabor übergeben (50,2%). Bei Übergabe waren 1.597 Patienten komatös (77,6%), und bei 988 Patienten (48,1%) erfolgte eine aktive Kühlung. Ein LV-Assist-System kam bei 281 Patienten zum Einsatz (14%), eine Bildgebung innerhalb von 24h wurde sonographisch bei 42% (FAST), echokardiographisch bei 64% und mittels CT bei 30% durchgeführt. Eine neurologische Fach-Untersuchung wurde bei 6% (Tag1), 11% (Tag4) und 6% (bei Entlassung) vorgenommen.
Von den 2.059 OHCA-Patienten sind 1316 verstorben (63,5%) und bei den Überlebenden wurden mit gutem neurologischen Outcome nach der Cerebral Performance Categorie (CPC 1/2) 445 Patienten (21,3%) und nach der Modifizierten Ranking Skala (MRS 0-3) 353 Patienten (16,7%) aus der Klinik entlassen.
Bei STEMI lag die Sterblichkeit bei 48,1% (251/521 Pat.), OHCA-STEMI mit Direktübergabe im HKL hatten mit einer Sterblichkeit von 40,6% (106/261 Pat.) eine signifikant bessere Prognose als mit 55,8% (145/260 Pat) bei STEMI ohne Direktübergabe (p= 0,005).
Zusammenfassung:
In der Rettungs- und Therapiekette besteht bei Patienten mit OHCA hinsichtlich Telefon-Reanimation, Direktübergaben bei STEMI-OHCA im HKL, initialer Bildgebung, und fachneurologischer Beurteilungen Optimierungspotential. Im Verlauf soll geklärt werden, ob durch gezieltes Feedback und Benchmarking Verbesserungen möglich sind, und ob dies zu besserer Prognose führt.