Patienteninformationen

Was ist eigentlich ein LAA-Verschluss? Und welche Medikamente gibt es zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen? Hier erfahren Sie es - von Expert:innen der AGEP einfach erklärt.

Häufige Fragestellungen

Herzrhythmusstörungen werden in Bradykardien (zu langsame Herzfrequenz) und Tachykardien (zu schnelle Herzfrequenz) unterteilt.

 

Bradykardien sind entweder Folge einer gestörten Impulsbildung oder einer gestörten Erregungsleitung, Tachykardien resultieren im Wesentlichen aus ektoper (d.h. außerhalb der normalen Leitungsregionen entstehenden) Impulsbildung oder sogenannter kreisender Erregung („Reentry“). Bei jeder Herzrhythmusstörung müssen etwaige reversible sekundäre Ursachen (wie z.B. Elektrolytstörungen, endokrine Störungen, Ischämien, Infektionen oder Intoxikationen / Überdosierungen von Medikamenten) ausgeschlossen werden, bzw. primär behandelt werden.
Am wichtigsten für die Diagnosefindung ist die Dokumentation der Herzrhythmusstörung durch eine EKG-Aufzeichnung (12 Kanal EKG, Langzeit EKG, externe oder implantierbare Ereignisrekorder).

Im Gegensatz zu der Vielzahl an verschiedenen Substanzen zur Bluthochdruck-Behandlung stehen in Deutschland zur medikamentösen Behandlung von Herzrhythmusstörungen nur ein gutes halbes Dutzend Substanzen (sog. Antiarrhythmika) zur Verfügung. Die Indikation zur Behandlung mit Antiarrhythmika ist in der Regel eine symptomatische, d.h. sie sollen die mit Herzrhythmusstörungen einhergehenden Beschwerden lindern.

 

Spezifische Antiarrhythmika werden vor allem bei Patienten mit Vorhofflimmern (s.dort) eingesetzt. Das Neuansetzen eines Antiarrhythmikums erfolgt immer unter engmaschiger EKG-Kontrolle während der Anfangsphase der Therapie – manchmal sogar unter stationären Bedingungen, da diese Medikamente auch selbst Herzrhythmusstörungen auslösen können.

Das Vorhofflimmern die mit Abstand am häufigsten in der Bevölkerung vorkommende Herzrhythmusstörung, mindestens jeder 10. über 80-jährige Mensch leidet hierunter. Trotzdem ist die Behandlung im Einzelfall schwierig und sehr individuell und hängt unter anderem ab von

 

  • Dauer der Rhythmusstörung
  • Symptomen
  • Alter des Patienten
  • Vorliegen einer Herzerkrankung, insbesondere
  • Vorliegen einer Herzschwäche (Herzinsuffizienz)
  • Vorliegen weiterer Risikofaktoren für einen Schlaganfall?

 

Neben dem Versuch, durch Antiarrhythmika (s.dort) oder einer Katheterablation (s.dort) das Vorhofflimmern zu beseitigen und den normalen Sinusrhythmus wieder herzustellen, stellt auch die reine Pulsfrequenzsenkung unter Belassung des Vorhofflimmerns eine probate Therapie dar, vor allem wenn die Rhythmusstörung keine Symptome verursacht.

 

Unabhängig von diesen grundsätzlichen Behandlungsoptionen stellt der Schutz vor einem Schlaganfall durch Blutgerinnsel durch die Gabe sogenannter Blutverdünner (sog. Antikoagulation) die wichtigste Therapie dar. Lediglich bei Niedrig-Risikopatienten kann auf diese Art der Behandlung verzichtet werden. Die Europäischen Behandlungs-leitlinien geben klare Empfehlungen, bei welchen Patienten mit Vorhofflimmern eine dauerhafte Antikoagulation durchgeführt werden soll (s. dort).

 

Konkrete Behandlungsempfehlungen beim Vorhofflimmerpatienten kann nur der behandelnde Hausarzt u. Kardiologe in Kenntnis der genauen klinischen Situation und Risikofaktoren aussprechen.

Die Behandlung mit sog. Blutverdünnern (Antikoagulanzien) stellt einen wichtigen Pfeiler der Vorhofflimmer-Therapie dar.

 

Der bisherige „Goldstandard“ war die Gabe von Vitamin-K-Antagonisten /VKA ( z.B. Marcumar/ Coumadin/ Phenprocoumon/ Falithrom). In den letzten Jahren sind neue direkte Antikoagulantien (‚DOAKs‘) eingeführt worden. Anhand großer klinischer Studien ist gezeigt worden, dass die DOAKs den VKA dahingehend überlegen sind, dass Sie weniger schwerwiegende Blutungskomplikationen verursachen.

 

Die Auswahl der richtigen Substanz ist allerdings bedeutsam und hängt von einigen klinischen Faktoren (z.B. Nierenfunktionsschwäche; z.B. Kombination mit Antiarrhythmika) ab. Bei erstmaligem Einsetzen einer Antikoagulation wird der behandelnde Arzt diese Faktoren abwägen um dem betroffenen Patienten die geeignete Substanz empfehlen zu können.

 

Als eine nicht medikamentöse Alternative zur Schlaganfall Vermeidung kann für ausgewählte Patienten die Implantation eines Vorhofohrverschluss Systems erwogen werden.

Die Behandlung mit einem sog. „Elektroschock“ / Elektrokardioversion wird bei Patienten mit symptomatischem Vorhofflimmern (s.dort) durchgeführt, um den regelmäßigen Sinusrhythmus wiederherzustellen. Oftmals wird – damit der Therapieerfolg anhält – zuvor ein Antiarrhythmikum (s.dort) verabreicht. In jedem Fall muß zuvor eine Antikoagulation (s.dort) eingeleitet worden sein, und in den meisten Fällen wird vor der Kardioversion eine „Schluckechokardiographie“/TEE durchgeführt, um ein Blutgerinnsel im Vorhof auszuschliessen. Dies ist zwingend, wenn die Antikoagulationsbehandlung erst kurzzeitig besteht.
In vielen Fällen kann unter sorgfältiger Vorbereitung eine Elektrokardioversion ambulant durchgeführt werden. In der Frühphase nach erfolgreicher Kardioversion sollte der Behandlungserfolg mittels EKG-Kontrollen überprüft werden, denn leider ist der akute Erfolg kein Garant dafür, dass das Vorhofflimmern dauerhaft verschwindet. Eine Kardioversion wird daher i.d. Regel nur empfohlen, wenn der behandelnde Arzt davon ausgehen kann, dass die Voraussetzungen für einen anhaltenden Therapieerfolg günstig sind.

Normalerweise schlägt das Herz ca. 100.000 mal pro Tag, was einer Herzfrequenz zwischen 60 und 100 mal (Schläge pro Minute) entspricht. Ein zu langsamer Puls (Bradykardie) kann den Einbau eines Herzschrittmachers notwendig machen, um die Herzfrequenz langfristig zu erhöhen. Ein Herzschrittmacher ist ein kleines, unter der Haut platziertes System, welches über elektrische Kabel (Elektroden), die über eine Vene zum Herzen geführt werden, mit dem Herzen verbunden ist und somit die elektrische Aktivität des Herzens überwachen und stimulieren kann. Herzschrittmacher werden zur Behandlung eines zu langsamen Pulses, welcher entweder Beschwerden macht oder aber potentiell bedrohlich werden könnte, eingesetzt.
Es werden unterschiedliche Formen von Bradykardien unterschieden: Störungen der Rhythmus-Entstehung im Herzen (meistens sogenanntes Syndrom des kranken Sinusknoten, Sinusknotensyndrom) oder der elektrischen Leitung im Herzen („Wackelkontakt des Überleitungskabels“ zwischen Vor- und Hauptkammer, AV-Block). Herzschrittmacher können die Herzfrequenz (Puls) wieder anheben und Leitungsstörungen (AV-Blockierungen) überbrücken. Ein eingebauter Herzschrittmacher verhindert das Abfallen der Herzfrequenz unter die programmierte Frequenz, ist aber nicht zur Behandlung von zu schnellem Puls (Tachykardien) geeignet.
Unterschieden werden Herzschrittmacher anhand der Anzahl der angeschlossenen Elektroden in 1-, 2- oder 3-Kammer(Elektroden)-Schrittmacher. Bei einem 1-Kammer-Schrittmacher kann Vorhof oder Kammer überwacht/stimuliert werden, bei einem 2-Kammer Schrittmacher können sowohl Vorhof als auch Kammer überwacht/stimuliert und aufeinander abgestimmt erregt werden. Bei 3-Kammer-Schrittmachern handelt es sich um ein spezielles Schrittmacher-System, welches zur Behandlung einer schweren Herzschwäche angewendet wird.

 

Indikationen:

Die allermeisten Herzschrittmacher werden bei Patienten mit zu langsamen Puls eingebaut, welcher Beschwerden wie Schwindel, Bewusstlosigkeit (Synkope), Belastungseinschränkung oder Luftnot führt. Aber auch andere, unspezifische Beschwerden können die Behandlung (Anhebung) eines langsamen Pulses notwendig machen. Generell kann kein unterer „Grenzwert“ für den Puls angegeben werden, da auch ein sehr langsamer Puls, wenn er keine Beschwerden bereitet, als „normal“ klassifiziert werden kann. Bei anderen Patienten kann schon ein deutlich höherer Puls zu Beschwerden führen. Auch ein nicht-ausreichender Pulsanstieg unter Belastung kann eine Indikation zur Schrittmachertherapie beinhalten.
Demgegenüber stehen seltene Indikationen zur Schrittmacher-Therapie bei asymptomatischen Patienten mit potentiell bedrohlichen Bradykardien (prophylaktische Schrittmacher-Indikation).
Zum Teil kann die Indikationsstellung zur Schrittmacher-Therapie schwierig oder aufwendig sein, da eine Übereinstimmung von dokumentiertem (im EKG oder Langzeit-EKG) langsamen Puls und entsprechenden Beschwerden im Einzelfall möglicherweise schwierig festzustellen ist.

 

Implantation:

In Deutschland werden ca. 100.000 Patienten mit implantierten Herzschrittmachern pro Jahr versorgt. Über 1000 Zentren deutschlandweit bauen Herzschrittmacher ein, davon ca. 2/3 durch kardiologische Fachärzte und 1/3 durch Chirurgen.
Der Einbau von Herzschrittmachern (Implantation) erfolgt üblicherweise mit lokaler oberflächlicher Betäubung (Lokalanästhesie) und ist ein vergleichsweise kleiner, unkomplizierter Eingriff. Es wird entweder rechts oder links unterhalb des Schlüsselbeins ein kleiner Hautschnitt angelegt, über den die weitere Operation erfolgt. Es wird eine Vene (über welche die Elektroden zum Herzen vorgeschoben werden können) freigelegt oder punktiert und die dünnen Elektroden bis zum Herzen vorgeschoben. Unter Röntgensicht werden die Elektroden (die Elektrode) an die bestmöglichen Stellen im Herzen (rechter Vorhof, rechte Hauptkammer, Koronarvenensinus) vorgebracht und vorsichtig platziert. Schon intraoperativ wird die Elektrodenposition getestet, um sicherzustellen, dass sie zum einen mit ausreichender Sicherheit das Herz stimulieren kann (Reizschwelle) und Signale aus dem Herzen wahrnimmt (Wahrnehmung). Die Elektroden werden dann im Herzen verankert, an das Schrittmacheraggregat (Schrittmacherkästchen) angeschlossen und das Aggregat meist unter der Haut in einer sorgfältig geschaffenen Batterietasche gelegt und fixiert.
Vor der Entlassung wird üblicherweise der Schrittmacher noch einmal abgefragt und eventuell endgültig programmiert. Die Programmierung des Schrittmachers erfolgt aufgrund der individuell für den jeweiligen Patienten idealen Anforderungen, um so optimal den Bedürfnissen des Patienten gerecht zu werden.

 

Komplikationen:

Die Implantation von Herzschrittmachern sowie das Leben mit einem Herzschrittmacher sind in den meisten Fällen unproblematisch. Dennoch können selten Nebenwirkungen der Operation (Komplikationen) auftreten. Nach der Schrittmacherimplantation besteht die Gefahr von Blutungen und Nachblutungen, insbesondere bei Patienten, welche blutverdünnende Medikamente (Aspirin/ASS, Plavix/Clopidogrel, Marcumar, Pradaxa, Xarelto, Eliquis, Heparin-Spritzen) einnehmen. Häufig ist aber eine durchgehende Einnahme dieser Medikamente in der perioperativen Phase notwendig, um das Risiko für Thrombose-Ereignisse inklusive Schlaganfall zu reduzieren. Das jeweilige individuelle Risiko muss vom behandelnden Arzt bewertet werden.
Während der Implantation können in der Nähe liegende Strukturen wie Nerven und Gefäße verletzt werden. Dieses kann zu Taubheitsgefühlen, Lähmungen oder anderen Ausfallerscheinungen führen. Auch kann durch die Manipulationen der Elektroden in seltenen Fällen das Herz oder die Lunge in Mitleidenschaft gezogen werden.
Entzündungen, Wundheilungsstörungen oder Schmerzen können nach dem Einbau von Herzschrittmachern auftreten, hier sollte ein Kontakt zum implantierenden Zentrum oder behandelnden Ärzten aufgenommen werden.
Probleme mit den Komponenten des Schrittmachers (Elektroden, Batterie, Programmierung) können selten auftreten und können zuverlässig durch die Kontrolle und Abfrage des Schrittmachers identifiziert werden. Häufig können diese mittels veränderter Programmierung behoben werden, selten kann aber auch ein Korrektur-Eingriff (Revision) notwendig werden.

 

Nachsorge:

Herzschrittmacher sind programmierbar und abfragbar. Das bedeutet, dass entweder mittels spezieller Abfragegeräte (via Telemetrie) oder aber auch telemedizinisch (via elektro-magnetischer Datenübermittlung ohne spezielles Abfragegerät) eine Überwachung der vom Schrittmacher aufgezeichneten Daten möglich ist und Fehlermeldungen erkannt werden können. Viele spezielle Parameter, die in den Schrittmachersystemen verstellbar sind, können an die individuellen Bedürfnisse des Patienten angepasst und eingestellt werden. Dieses erfolgt bei den üblichen Schrittmacher-Nachsorgen mit Hilfe spezieller Abfragegeräte.
Schrittmacherkontrollen werden regelmäßig durchgeführt und beinhalten neben der Abfrage der Schrittmacher-gespeicherten Daten auch die evtl. neue Programmierung und EKG-Aufzeichnung. Generell kann so auch die Rest-Haltbarkeits-Dauer der Schrittmacher-Batterie dokumentiert werden und eventuell ein Austausch des Schrittmacheraggregats (meist unter Belassen der vorhandenen Elektroden) veranlasst werden. Auch kann hier gezielt auf mögliche aufgezeichnete Herzrhythmusstörungen (wie z.B. Vorkammerarrhythmien) adäquat reagiert werden.

Wie lange hält die Batterie meines Herzschrittmachers?
Diese Frage kann nicht generalisiert beantwortet werden. Die Haltbarkeit der Schrittmacherbatterie hängt vor allem von der Beanspruchung des Schrittmachers (wie häufig stimuliert der Herzschrittmacher, Elektroden-Werte) ab. Man kann aber von einer Mindest-Laufzeit von ca. 5 Jahren ausgehen, häufig ist sie jedoch deutlich länger.

 

Kann ich mit meinem Herzschrittmacher in den Urlaub fahren?
Selbstverständlich kann ein Patient mit Herzschrittmacher in den Urlaub fahren. Insbesondere im europäischen Ausland gibt es fast überall vor Ort Ärzte, die sich bei den selten auftretenden Problemen mit allen gängigen Herzschrittmachern auskennen und diese abfragen können. Bei längeren Auslandsaufenthalten besteht auch die Möglichkeit, sich im Vorhinein über mögliche spezialisierte Kliniken in der Nähe des Urlaubsortes zu erkundigen. Auch Fliegen ist mit dem Herzschrittmacher kein Problem. Allerdings sollten sie ihren Schrittmacherausweis immer dabei haben und diesen im Zweifelsfalle dem Sicherheitspersonal/Bodenpersonal vorzeigen können.

 

Haben elektrische Geräte Einfluss auf meinen Herzschrittmacher?
Generell können kleine aber starke Magneten Schrittmacher beeinflussen. Mobiltelefone sollten, falls möglich, auf der entgegengesetzten Seite getragen werden. Fernseher, Radio, Stereo-Anlagen, Fön, Elektrorasierer, Staubsauger, Computer, Kopierer, Drucker und auch Mikrowellengeräte sind unbedenklich. Defekte Geräte sollten allerdings gemieden werden und durch Fachkräfte repariert werden. Weisen sie behandelnde Ärzte darauf hin, dass sie Schrittmacher-Träger sind. Das Auflegen eines Dauermagneten führt bei einem Herzschrittmacher zur durchgehenden Stimulation des Schrittmachers als Notfallhilfe.

 

Wo kann mein Herzschrittmacher nachgesorgt werden?
Jeder Arzt, der ein entsprechendes Abfrage-Gerät besitzt, kann einen Herzschrittmacher abfragen und eventuell neu programmieren. Wichtig ist allerdings, dass durchgeführte Kontrollen und dabei erhobene Messwerte gut dokumentiert werden, um so mögliche Abweichungen im Verlauf zu erkennen. Je nach Bauart und Fabrikat des Schrittmachers müssen unterschiedliche Abfrage-Geräte verwendet werden. Dies ist im Zweifelsfalle vorher kurz telefonisch vor der Nachsorge zu ermitteln.

 

Spüre ich den Herzschrittmacher nach dem Einbau?
Man kann den Herzschrittmacher üblicherweise nach dem Einbau durch die Haut tasten. Die Aktionen des Herzschrittmachers spürt man in der Regel nicht. Sollten allerdings gehäuft Herzrasen, verstärktes Herzschlagen oder die Beschwerden, die zum Einbau des Herzschrittmachers geführt haben, wieder auftreten, so sollte kurzfristig eine Schrittmacher-Kontrolle durchgeführt werden. Schmerzen können in den ersten Tagen nach dem Einbau noch vorhanden sein, sollten sich aber dann im Laufe der Zeit geben.

 

Was ist mit Röntgenuntersuchungen/Kernspinuntersuchungen und Herzschrittmacher?
Die Anwendung von Röntgenstrahlen z.B. zu einer Röntgenaufnahme ist unbedenklich. Vorsicht ist bei der Durchführung von Kernspintomographien, da hier Wechselwirkungen auftreten können. Bei vielen neuer Herzschrittmacher-Systemen und –Sonden können allerdings Kernspintomographien ohne Probleme durchgeführt werden. Teilen sie den behandelnden/untersuchenden Ärzten mit, dass sie Schrittmacherträger sind.

 

Kann ich mit meinem Schrittmacher auch Sport treiben?
Sport zu treiben ist prinzipiell möglich, sie sollten dies allerdings mit ihrem behandelnden Arzt besprechen. Weit ausladende Armbewegungen und starke Stöße gegen die Brust sind allerdings zu vermeiden. Schwimmen, duschen und baden ist wie bisher möglich. Es gibt auch Hochleistungssportler, die weiterhin mit einem Herzschrittmacher ihrem Sport nachkommen.

Ein implantierbarer Defibrillator (ICD, Defi) ist ein spezielles Herzschrittmachersystem, welches zusätzlich eine Behandlung lebensbedrohlicher Herzrhythmusstörungen ermöglicht. Dabei erfolgt, wenn der ICD eine solche Herzrhythmusstörung erkennt, automatisch eine Schock-Behandlung oder eine Überstimulation über das System. Der ICD erkennt mittels der eingebauten Herzkabel (Elektroden) einen zu schnellen, bedrohlichen Puls und kann automatisiert hierauf so reagieren, dass eine effektive Beendigung der Herzrhythmusstörung erzielt werden kann.

 

Deutschlandweit werden ca. 40.000 ICD-Systeme in etwa 700 Zentren eingebaut, 60% davon durch kardiologische Fachärzte, 40% durch Chirurgen. Es werden 1-, 2- und 3-Kammer-ICDs (1 bis 3 Elektroden) unterschieden. 3-Kammer-ICDs sind speziell zur Behandlung der Herzschwäche eingesetzte ICDs mit Zusatzfunktionen.

 

ICDs werden entweder zur Behandlung lebensbedrohlicher Herzrhythmusstörungen bei stark gefährdeten Patienten (Primärprophylaxe) oder bei Patienten, welche bereits lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen überlebt haben (Sekundärprophylaxe) eingesetzt. Sie dienen als „Lebensretter“ während dieser Herzrhythmusstörungen, verhindern aber nicht das Wiederauftreten. Hierzu sind eventuell weitere Behandlungsoptionen wie Medikamentenbehandlung oder die Katheterbehandlung (Ablation) notwendig.

 

Indikationen

Die meisten ICDs werden heutzutage primärprophylaktisch eingesetzt. Das Vorhandensein einer eingeschränkten Pumpfunktion der linken Hauptkammer um über die Hälfte (auf unter 35% Pumpleistung, Ejektionsfraktion) ist der stärkste Faktor, der auf die Gefährdung durch lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen hinweist.
Patienten, welche bereits lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen gehabt haben, oder bereits aufgrund solcher Herzrhythmusstörungen wiederbelebt wurden, haben in Abhängigkeit von der zugrundeliegenden Erkrankung des Herzmuskels eine sekundärprophylaktische ICD-Indikation.

 

Implantation

Der Einbau von ICDs (Implantation) ist ein vergleichsweise kleiner, unkomplizierter Routineeingriff, der in den meisten Fällen etwa eine Stunde dauert. Es wird entweder rechts oder links unterhalb des Schlüsselbeins ein kleiner Hautschnitt angelegt, über den die weitere Operation erfolgt. Es wird eine Vene (über welche die Elektroden zum Herzen vorgeschoben werden können) freigelegt oder punktiert und die Elektroden bis zum Herzen vorgeschoben. Unter Röntgensicht werden die Elektroden (die Elektrode) an die bestmöglichen Stellen im Herzen vorgebracht und vorsichtig platziert. Die Elektroden werden im Herzen verankert und an das ICD-Aggregat angeschlossen. Schon intraoperativ wird die Elektrodenposition getestet, um sicherzustellen, dass sie mit ausreichender Sicherheit lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen erkennen und effektiv behandeln kann. Der ICD wird entweder direkt unter die Haut, häufiger aber unterhalb des Brustmuskels in einer sorgfältig präparierte Batterie-Tasche eingelegt.
Vor der Entlassung wird der ICD abgefragt und eventuell erneut programmiert. Die Programmierung erfolgt aufgrund der individuellen Anforderungen.

 

Komplikationen

Die Implantation von ICDs sowie das Leben mit einem ICD sind in den meisten Fällen unproblematisch. Dennoch können ähnlich wie bei der Implantation von Herzschrittmachern Nebenwirkungen der Operation (Komplikationen) auftreten (siehe: Komplikationen der Herzschrittmacher-Therapie).
Probleme mit den Komponenten des ICD (Elektroden, Batterie, Programmierung) können im weiteren Verlauf selten auftreten und können zuverlässig durch die Kontrolle und Abfrage des ICD identifiziert werden. Insbesondere Therapieabgaben des ICDs, welche nicht mit lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen zusammenhängen, sind eine seltene aber schwerwiegende Komplikation der ICD-Therapie (inadäquate ICD-Schocks). Häufig können diese mittels veränderter Programmierung behoben werden, es kann aber auch ein Korrektur-Eingriff (Revision) insbesondere der ICD-Elektrode notwendig werden.

 

Nachsorge

ICDs sind programmierbar und abfragbar. Das bedeutet, dass entweder mittels spezieller Abfragegeräte (via Telemetrie) oder aber auch telemedizinisch (via elektro-magnetischer Datenübermittlung ohne spezielles Abfragegerät) eine Überwachung der vom ICD aufgezeichneten Daten möglich ist und Fehlermeldungen erkannt werden können. Viele Parameter, die in den ICDs ähnlich denen einen Herzschrittmachers verstellbar sind, können an die individuellen Bedürfnisse des Patienten angepasst und eingestellt werden. Dieses erfolgt bei den üblichen ICD-Nachsorgen mit Hilfe spezieller Abfragegeräte.

 

Generell dient der ICD zur Beendigung von lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen aus der Herzkammer, hierzu kann ein Schock oder auch eine „schmerzlose“ Überstimulations-Therapie über das Gerät appliziert werden. Treten solche Ereignisse aber außerhalb von Phasen mit bedrohlichen Herzrhythmusstörungen auf, so kann dies neben einer entsprechenden Programmierung auch durch Probleme der sogenannten Schock-Elektrode des ICD hervorgerufen werden. Eine Telemedizinische Nachsorge-Option (Abfrage via drahtlosem Netzwerk) kann zu einem noch frühzeitigerem Erkennen von ICD-Komplikationen führen und helfen, diese im Vorhinein zu verhindern.
Tritt mehr als ein ICD-Schock in kurzer Folge auf, so sollte kurzfristig ein nachsorgender Arzt oder aber bei mehreren ICD-Schocks das nächstgelegene Krankenhaus zur Abfrage aufgesucht werden. Ursache hierfür können neben multiplen Episoden bedrohlicher Herzrhythmusstörungen auch Komplikationen durch das ICD-Aggregat oder die ICD-Sonde sein. Eine notfallmäßige Kontrolle des ICD kann hier eventuell notwendig sein. Mehrere ICD-Schocks stellen immer eine Notfallsituation dar.

 

Behandlung bei wiederkehrenden ICD-Therapien

Treten wiederkehrend lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen auf, so wird ein ICD diese jeweils effektiv beenden. Allerdings kann der ICD das Wiederauftreten dieser Herzrhythmusstörungen (meist Kammer-Herzrasen, Ventrikuläre Tachykardie) nicht verhindern. Hierzu kann eine medikamentöse Nachbehandlung notwendig werden, bei der spezielle, anti-arrhythmisch wirkende Substanzen eingesetzt werden müssen. Zunehmend wird auch die Behandlung mittels Herzkatheter (Katheter-Ablation) effektiv angewandt. Hier wird minimalinvasiv mittel Herzkatheter die, die Rhythmusstörung verursachende Stelle des Herzmuskels identifiziert und effektiv verödet (abladiert). Dieses Verfahren steht vor allem an erfahrenen Zentren zur Verfügung und erscheint noch effektiver in der Verhinderung eines Wiederauftretens von Kammer-Tachykardien.

Wie lange hält die Batterie meines ICDs?

Diese Frage kann nicht generalisiert beantwortet werden. Die Haltbarkeit der Schrittmacherbatterie hängt vor allem von der Beanspruchung des Schrittmachers (wie häufig stimuliert der ICD, Elektroden-Werte) ab. Man kann aber von einer Mindest-Laufzeit von ca. 5 Jahren ausgehen, häufig ist sie jedoch länger.

 

Kann ich mit meinem ICD in den Urlaub fahren?

Selbstverständlich kann ein Patient mit ICD in den Urlaub fahren. Bei längeren Auslandsaufenthalten besteht die Möglichkeit, sich im Vorhinein über mögliche spezialisierte Kliniken mit der Option zur Nachsorge in der Nähe des Urlaubsortes zu erkundigen. Auch Fliegen ist mit dem ICD möglich. Allerdings sollten sie ihren ICD-Ausweis immer dabei haben und diesen im Zweifelsfalle dem Sicherheitspersonal/Bodenpersonal vorzeigen können.

 

Spüre ich den ICD nach dem Einbau?

Man kann den ICD üblicherweise nach dem Einbau durch die Haut tasten. ICD-Therapien können bemerkt werden, insbesondere bei der so genannten ICD-Schockabgabe, die eine Defibrillation beinhaltet. Nach dem Auftreten einer ICD-Therapie sollte möglichst kurzfristig der ICD abgefragt werden, damit erkannt werden kann, was Ursache für die ICD-Auslösung war. Mehrere ICD-Therapien innerhalb kürzester Zeit bedeuten immer eine Notfallsituation. Hier sollte sofort ärztliche Hilfe aufgesucht werden (sieh Behandlung bei wiederkehrenden ICD-Therapien).

 

Kann ich mit einem ICD auch Sport treiben?

Auch nach dem Einbau eines ICD können Sie wie vorher Sport treiben. Allerdings sollten sie dies vorher mit dem nachsorgenden/behandelnden Arzt ansprechen. Generell ist die sportliche Belastung eher durch eine mögliche Herzerkrankung oder das Auftreten von Herzrhythmusstörungen eingeschränkt, nicht durch das Vorhandensein des ICD.

 

Was ist Telemedizinische Überwachung meines ICD?

Telemedizin beinhaltet die automatische Übertragung von Daten, welche durch den ICD aufgezeichnet werden. Dies geschieht üblicherweise durch einen speziellen „Transmitter“, welcher zu einem bestimmten Zeitpunkt den ICD abfragt und die Daten auf einen zentralen Server transferiert. Die Daten werden im Folgenden bewertet und bei Notwendigkeit eine Rückmeldung an den behandelnden Arzt oder den Patienten selber erfolgt. Hierdurch können mögliche Komplikationen der ICD-Therapie noch frühzeitiger erkannt werden und Krankenhaus-Wiederaufnahmen vorgebeugt werden.

Bei der CRT, die sowohl mit einem konventionellen Herzschrittmacher, als auch mit einem ICD kombinierbar ist, wird zusätzlich zur konventionellen Sonden-Anlage noch eine 3. Sonde in den sog. Koronarsinus eingelegt, wodurch auch der linke Ventrikel mit stimuliert wird. Es liegt somit eine Sondenelektrode im rechten Vorhof, sowie im rechten und linken Ventrikel – daher auch der Name „Drei-Kammer-Systeme“.

Während konventionelle Schrittmacher / ICD nur bei Bedarf aktiv werden, ist es das Prinzip der CRT, dass die beiden Ventrikel möglichst durchgehend stimuliert werden, da hierdurch die beiden Kammern wieder synchron schlagen sollen. Daher wird ein Stimulationsanteil von über 90% angestrebt. Die klassische Indikation ist die fortgeschrittene Herzschwäche, die auf Medikamente allein nicht mehr anspricht.

 

Die CRT Therapie darf erst nach vollständiger Aufsättigung aller Medikamente zur Behandlung der Herzschwäche zum Einsatz kommen. Die Betreuung dieser Patienten erfordert Erfahrung in der Schrittmachertherapie sowie in der Differentialtherapie der Herzschwäche.

Die Herzvorhöfe können Ursprungsort („fokale Tachykardie“) oder Bestandteil einer kreisenden Erregung („Reentry Tachykardie“) sein. Diese Rhythmusstörungen werden unter dem Begriff supraventrikuläre Tachykardie (SVT) zusammengefasst. Zu der Gruppe der SVT gehören die atrialen Tachykardien (AT), das Vorhofflattern und die atrio-ventrikulären Reentrytachykardien (AV(N)RT). Das Vorhofflimmern (VHF) ist zwar ebenfalls eine SVT, wird aber in einem gesonderten Abschnittt beschrieben.
In aller Regel handelt es sich bei SVT um Schmalkomplextachykardien mit einer Herzfrequenz >100/min. In Ausnahmefällen kann ein breiter QRS-Komplex vorliegen, der die Unterscheidung von einer ventrikulären Tachykardie erschwert (sogenannte aberrante Überleitung oder antidrome Leitung über eine akzessorische Leitungsbahn).

 

Diagnosestellung
Die Symptome der unterschiedlichen SVT sind mannigfaltig und oft unspezifisch. Daraus kann die Anamnese hilfreich sein kann, lässt aber zumeist keine spezifische Diagnose zu. Ziel der diagnostischen Bemühungen sollte daher sein, ein Anfalls-EKG zu dokumentieren. Hierzu stehen neben dem klassischen 12-Kanal-EKG, 24h-Langzeit-EKG und externe Ereignisrekorder zur Verfügung. Im Einzelfall kann sogar die subkutane Implantation eines Looprekorders gerechtfertigt sein, der eine lückenlose Rhythmusüberwachung über bis zu 3 Jahren ermöglicht.

 

Bei Vorliegen der Arrhythmie („im Anfall“) kann aus differenzialdiagnostischen Überlegungen die Demaskierung von P-Wellen und deren zeitliches Verhältnis zum QRS-Komplex essenziell sein. Dazu kann versucht werden, die AV-Überleitung zu bremsen bzw. kurzfristig zu blockieren. Neben nicht-pharmakologischen Maßnahmen wie Valsalva-Manövern oder dem Trinken kalter Flüssigkeit steht Adenosin als Mittel der ersten Wahl zur Verfügung. Adenosin ist ein sehr kurz wirksames Mittel, das für Sekunden eine komplette AV-Blockierung hervorruft.

Als Synkope wird eine plötzlich einsetzende Bewusstseinsstörung beschrieben, die immer mit einem kurz anhaltendem kompletten Verlust von Bewusstsein und Muskeltonus einhergeht, welcher immer eine akute Abnahme der Hirndurchblutung zugrundeliegt, und von der der Patient sich in der Regel nach Erwachen wieder vollständig erholt. Tatsächlich lässt sich die Ursache einer solchen Synkope in etwa 50% der Fälle ambulant durch eine sehr eingehende Befragung des Patienten (und ggf. Zeugen des Bewusstseinsverlust) sowie einfacher Basisuntersuchungen klären. Insbesondere könne sogenannte „reflektorische“ Kreislaufsynkopen so erkannt werden.

 

Allerdings müssen auch lebensbedrohliche Ursachen in Erwägung gezogen werden; dazu gehören neben einigen Herz-/ und Herzklappen-Erkrankungen auch bösartige („maligne“) Herzrhythmusstörungen. Wenn hier die konventionelle kardiologische Abklärung keine Diagnose ergibt, ist manchmal die Implantation eines sogenannten EVENT-Recorders notwendig, das ist sozusagen ein miniaturisiertes Langzeit-EKG Gerät, welches unter die Haut eingesetzt wird, und dort über einige Jahre verbleiben kann und zu langsame und zu schnelle Herzrhythmusstörungen aufzeichnen kann.

 

Für eine Rhythmusstörung als Ursache einer Synkope spricht vor allem, wenn der Patient vor Eintreten der Bewußtlosigkeit keinerlei Vorwarn-Symptome (z.B Schwindel, Schwarzsehen, u.a.) erlitten hat, und wenn im Rahmen des Bewusstseinsverlußts ein Sturz mit Verletzungen aufgetreten ist.

Glossar - Stichwortverzeichnis A-Z

Antikoagulation

Blutgerinnungshemmung, auch „Blutverdünnung“ genannt. Wird häufig dauerhaft bei Vorhofflimmern oder nach Herzklappenersatz eingesetzt. Kann nach OP auch vorübergehend nötig sein (Bioprothese). Bekannteste Wirkstoffe ASS und Marcumar.

 

AVNRT

Abkürzung für AV-Knoten-Reentrytachykardie, die eine Herzrhythmusstörung mit sehr schnellem Herzschlag darstellt. Der AV-Knoten ist dabei der Ursprung der „Leitungsstörung“. Kann mittels Ablation behandelt werden.

 

Bradykardie

Herzrhythmusstörung, bei der das Herz zu langsam schlägt. Therapie ggf. Herzschrittmacher

 

Diuretika

Medikamente zur Entwässerung, um Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe auszuschwemmen. Damit werden Herz und Gefäße bei Herzschwäche und Bluthochdruck entlastet.

 

Echokardiographie

Ultraschalluntersuchung des Herzens zur Beurteilung der Funktion der Herzklappen, der Wandbewegungen und der Pumpleistung des Herzens.

 

EKG

Abkürzung für Elektrokardiographie. Ableitung und Aufzeichnung der elektrischen Ströme des Herzens, um Schäden am Herzmuskel, den Herzgefäßen oder Herzrhythmusstörungen erkennen zu können. Untersuchungen in Ruhe (Ruhe-EKG) oder unter Belastung (Ergometrie)

 

Elektrophysiologische Katheter-Diagnostik / EPU

Invasive Methode mittels Herzkatheter, um Herzrhythmusstörungen zu verifizieren, auszulösen oder zu differenzieren.

 

Event-Recording (mit telefonischer Übertragung)

Tragbares oder implantiertes Gerät zur Aufzeichnung des EKGs im Fall von anfallsartigen Herzrhyhtmusstörungen / Ohnmacht

 

Extrasystolie

Herzrhythmusstörung, bei der sog. Extraschläge auftreten. Diese können häufig (z. B. jeder 2. Schlag) auftreten. Eine Therapie ist in Abhängigkeit von Häufigkeit und Beschwerden notwendig.

 

Herz-Kreislaufstillstand

Beim Herz-Kreislauffstillstand hört der Herzmuskel auf zu arbeiten. Mit sofortigen Wiederbelebungsmaßnahmen (Reanimation) durch Herzdruckmassage häufig zu beheben. Ursachen können z.B. Herzschwäche, Kammerflimmern, oder Herzinfarkt sein.

 

Herzrhythmusstörung

Oberbegriff für Erkrankungen, die einen unregelmäßigen, zu schnellen oder zu langsamen Herzschlag bedeuten. Z. B. Vorhofflimmern, Extrasystolien, Bradykardien, Tachykardien etc. Behandlung mittels Medikamenten, Ablation oder Herzschrittmachersystemen

 

Herzschrittmacher

Anti-bradykarde Systeme (Pacemaker) zur Überwachung / Regulierung bei „zu langsamem Puls“.

 

ICD

Abkürzung für implantierbaren Cardioverter-Defibrillator, einem anti-tachykardem Überwachungs- und Defibrillatorgerät, das bei lebensgefährlichen Herzrhyhtmusstörungen durch elektrische Schockabgabe den zu schnellen Herzschlag terminiert.

 

INR-Wert

Maß der Blutgerinnung. Durch die Bestimmung des INR-Wertes kann die Gerinnung des Blutes bestimmt und die Dosierung der gerinnungshemmenden Medikamente gesteuert werden.

 

Kardioversion

Medikamentöse oder elektrische Kardioversion (mittels Defibrillatoren) zur Behandlung von Vorhofflimmern in den regelmäßigen Grundrhythmus

 

Katheterablation

Oberbegriff für Verfahren, mittels Herzkatheter werden Gewebebereichen verödet, die Herzrhythmusstörungen auslösen (z.B. PVI, Cryo- oder Laserablation).

 

LAA-Verschluss

Vorhofohr-Verschluss mittels Kathetertechnik zum Schutz gegen Schlaganfall bei Vorhofflimmern

 

Magnetresonanztomographie (MRT)

Nicht-invasive bildgebende Untersuchungsmethode in Zusammenarbeit mit Radiologie. Ruhe-Untersuchung z.B. zur Festellung einer Herzmuskelerkrankung oder Stress-Untersuchung z.B. zur Ischämie-Diagnostik möglich

 

Ohnmacht

Auch Synkope genannt. Plötzlich auftretende Schwäche mit Bewusstseinstrübung oder Bewusstlosigkeit. Kann ein paar Sekunden bis zu Minuten dauern. Mögliche kardiale Ursachen: Herzrhythmusstörungen, Herzinfarkt, Herzklappenfehler. Andere mögliche Ursachen z. B. cerebrale Unterduchblutung, Epilepsie etc.

 

PVI

Abkürzung für Pulmonalvenenisolation. Spezielle Katheterbehandlung bei Vorhofflimmern, bei der im Bereich der Lungenvenen mit „falschen Zündkerzen“ Herzmuskelgewebe verschorft (abladiert) wird.

 

Quicktest / Quickwert

Erforderlicher Bluttest zur Bestimmung des Blutgerinnungswertes bei Einnahme bestimmter Vitamin-K-Antagonisten („Blutverdünner“) wie Marcumar ®

 

Schwindel

Überbegriff für subjektive Störung des Raumempfindens, z.B. Drehschwindel, Schwarzwerden vor den Augen, kann mit Übelkeit einhergehen oder Vorbote einer Synkope sein

 

Synkope

Kurzzeitige Bewusstlosigkeit, die u. a. auch durch Herzrhythmusstörungen, Herzklappenerkrankungen ausgelöst werden können. Hier sind weiterführende Untersuchungen notwendig.

 

Ventrikel

Herzkammer. Der rechte Ventrikel wirft das Blut in Richtung Lungen aus und der linke Ventrikel pumpt das sauerstoffhaltige Blut in den Körper.

 

Vorhofflimmern

Herzrhythmusstörung, bei der es dauerhaft (permanentes V.) oder episodenhaft (paroxysmales V.) zu sehr schnellem Herzschlag kommt. Ursache kreisförmige „Fehlzündungen“ im Bereich der Lungenvene mit komplettem „elektrischen Chaos“ der Vorkammern. Kann auftreten bei verschiedenen Grunderkrankungen des Herzens (KHK, Herzinsuffizienz, Kardiomyopathie, Mitralklappenfehlern, WPW-Syndrom u.a.) Behandlung medikamentös, mittels Kardioversion oder PVI.

 

VT

Abkürzung für ventrikuläre Tachykardie, eine unbehandelt potentiell lebensbedrohliche Herzrhythmusstörung im Bereich der Herzkammern, kann in Kammerflattern oder –flimmern übergehen. Kann medkamentös, mittels Kardioversion, Ablation oder ICD behandelt werden.

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