https://doi.org/10.1007/s00392-025-02737-x
1Universitätsklinikum Augsburg I. Medizinische Klinik Augsburg, Deutschland; 2Benedictus Krankenhaus Feldafing, Deutschland; 3KIZ - Kardiologie im Zentrum München, Deutschland; 4Isarkliniken GmbH Klinik für Kardiologie und internistische Intensivmedizin München, Deutschland; 5Praxis im Steiner Thor Straubing, Deutschland
METHODEN: Im Pilotprogramm (6 Monate) erhielten Patienten eine connected EKG-Uhr, und bei Bedarf ein Blutdruckgerät und eine Körperwaage. Über die App erhielten sie ein Schulungsprogramm mit über 100 Lehreinheiten zu den Themen Krankheitsverständnis und Therapie sowie Lebensstiloptimierung (z.B. Bewegung und Ernährung). Organisation, Zuständigkeiten und Arbeitsteilung sind in Abb. 1 dargestellt. Eine kardiologische Praxis war die zentrale, koordinierende Stelle für das Netzwerk mit 4 hausärztlichen Praxen. Ärztliche Entscheidungen wurden zwischen Kardiologen und Hausarzt getroffen auf Basis der aktuellen Patientendaten (Arzt-Cockpit), und an den Patienten in Form konkreter Empfehlungen über die App übermittelt. Zusätzlich führten Telemedizinärzte Fernkonsultationen zu geplanten Zeitpunkten oder bei Bedarf auf Wunsch des Patienten durch.
ERGEBNISSE: eine systematische Auswertung des Real-World-Versorgungsprogramms ergab eine Verbesserung das NYHA-Stadiums (Verbesserung des Scores bei den meisten, Verschlechterung bei keinem Patienten). Kongruent hierzu verbesserten sich die linksventrikuläre Auswurffraktion und das NT-proBNP, sowie die glomeruläre Filtrationsrate (GFR). Bei keinem Patienten trat Vorhofflimmern neu auf.
Die überwiegende Mehrheit der Teilnehmer bewerteten die Erfahrungen als positiv und sehr positiv, zwei als neutral, einer als negativ und keiner als sehr negativ.
ZUSAMMENFASSUNG: die systematische Auswertung eines Real-World-Versorgungsprogrammes zur digital und telemedizinisch unterstützten Behandlung der Herzinsuffizienz im regionalen Versorgungsnetzwerk ergab erste positive Hinweise hinsichtlich Machbarkeit, Patientenzufriedenheit und klinischen Verbesserungen. Die vielversprechenden Daten müssen in einer prospektiven randomisierten Studie validiert werden.