Oxidiertes HDL ist mit Vorhofflimmern assoziiert

Benjamin Sasko (Herne)1, R. Müller (Brandenburg an der Havel)2, L. Weiland (Neuruppin)3, W. Dammermann (Brandenburg an der Havel)4, F. S. Seibert (Herne)5, P. Hillmeister (Brandenburg an der Havel)2, I. Buschmann (Brandenburg an der Havel)4, M. Christ (Bottrop)6, O. Ritter (Brandenburg an der Havel)2, C. Ukena (Homburg/Saar)7, T. Westhoff (Herne)5, T. Kelesidis (Dallas, Texas)8, N. Pagonas (Neuruppin)3

1Marienhospital Herne, Klinikum der Ruhr-Universität Bochum Med. Klinik II, Kardiologie u. Angiologie Herne, Deutschland; 2Universitätsklinikum Brandenburg an der Havel GmbH Zentrum für Innere Medizin I Brandenburg an der Havel, Deutschland; 3Universitätsklinikum Ruppin-Brandenburg Med. Klinik A Schwerpunkt Kardiologie Neuruppin, Deutschland; 4Universitätsklinikum Brandenburg an der Havel GmbH Brandenburg an der Havel, Deutschland; 5Marien Hospital Hern Medizinische Klinik I Herne, Deutschland; 6Knappschaftskrankenhaus Bottrop GmbH Klinik für Innere Medizin IV - Kardiologie Bottrop, Deutschland; 7Universitätsklinikum des Saarlandes Innere Medizin III - Kardiologie, Angiologie und internistische Intensivmedizin Homburg/Saar, Deutschland; 8UT Southwestern Medical Center, Division of Infectious Diseases and Geographic Medicine, Department of Medicine, Dallas, Texas, USA

 

Einführung: Funktionelle Eigenschaften des “high-density lipoproteins“ (HDL) scheinen eine wichtigere Rolle bei der Entstehung kardiovaskulärer Erkrankungen zu spielen als die bloße Höhe der HDL-Serumkonzentrationen. Ein Zusammenhang zwischen dysfunktionalen HDL (HDLox) und der Entstehung bzw. Progression von kardiovaskulären Erkrankungen ist wahrscheinlich. Untersucht wurde die Assoziation von oxidierten HDL mit dem Vorliegen von Vorhofflimmern.

Methoden: Prospektive multizentrische Kohortenstudie von insgesamt 1206 eingeschlossenen Patienten, davon 233 Patienten mit Vorhofflimmern im Aufnahme-EKG. Fluorometrische Messung des HDL-Lipidperoxidgehaltes pro mg/HDL-C mittels zell-freien Assay im Patientenserum (= HDLox). Erhebung demographischer Faktoren (Alter, Geschlecht), Vorerkrankungen, kardiovaskuläre Risikofaktoren, Laborwerte (Routinelabor incl. Blutbild, Nierenwerte, Troponin, NTproBNP, HbA1c, Blutfette), koronare Herzerkrankung mittels Koronarangiographie. Deskriptive Statistik mit Erhebung des Medians und Interquartilsabstands, Assoziationen wurden mittels univariater und multivariater Analyse beschrieben.

Ergebnisse: 233 Patienten mit Vorhofflimmern bei Aufnahme (VHF-Gruppe) sowie 973 Patienten im Sinusrhythmus (SR-Gruppe) und. Patienten in der VHF-Gruppe hatten eine schlechtere HDL-Funktion mit höheren Spiegeln von oxidierten HDL (HDLox 0.83, 0.60 – 1.03) im Vergleich zur SR-Gruppe (HDLox 0.73, 0.58 – 0.98). In der uni- und multivariaten Analyse war oxidiertes HDL mit dem Vorliegen von VHF assoziiert (alle Modelle p<0.01). In der Subgruppenanalyse zeigten Patienten mit paroxysmalen VHF als Trend höhere HDLox-Spiegel als Patienten mit paroxysmalen VHF und Sinusrhythmus im Aufnahme-EKG (p=0.06)

Schlussfolgerungen: Dysfunktionales, oxidiertes HDL (erhöhtes HDLox gemessen mittels Serum-Assay) ist mit dem Vorliegen von Vorhofflimmern assoziiert. Rhythmusinstabile VHF-Patienten (aktives paroxysmales VHF) scheinen höhere HDLox-Spiegel aufzuweisen als rhythmusstabile VHF-Patienten (paroxysmales VHF, jedoch im Sinusrhythmus).

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