https://doi.org/10.1007/s00392-025-02625-4
1Berufsgenossenschaftlliches Universitätsklinikum Bergmannsheil gGmbH Medizinische Klinik II, Kardiologie und Angiologie Bochum, Deutschland
Ein 84-jähriger Patient stellt sich in der Notfallambulanz nach einer Synkope mit Verletzungsfolge vor. Hierbei wird eine eine traumatische intrazerebrale Blutung frontal computertmograohisch festgestellt ohne neurologische Einschränkungen. Laborchemisch zeigt sich eine ausgeprägte Nierenfunktionsstörung. Echokardiographisch wird ein flottierender Thrombus im rechten Vorhof (RA) nachgewiesen, mit Anteilen, die in den rechten Ventrikel (RV) hineinragen. Eine Rechtsherzbelastung ist nicht nachweisbar. Umgehend wird eine Heparinisierung nach Rücksprache mit der Neurochirurgie eingeleitet. Klinisch bestehen keine Anzeichen für eine Lungenembolie.
Aufgrund der eingeschränkten Therapiemöglichkeiten in diesem speziellen Fall wird eine dringliche Thrombusaspiration unter Verwendung des neuartigen AlphaVac-Katheters geplant, der in der Lage ist,Thromben aus dem RA, dem RV und den Pulmonalarterien zu aspirieren. Ca. 1,5 Stunden nach der Erstvorstellung des Patienten kommt es jedoch zu einer akuten klinischen Verschlechterung mit ausgeprägter Hypoxämie, Rechtsherzbelastung und wiederholten kurzzeitigen Reanimationen. Echokardiographisch ist kein Thrombus mehr im RA oder RV nachweisbar.
Aufgrund der Annahme der Embolisation in die Pulmonalarterien und des ausgeprägt hämodynamisch instabilen Zustands des Patienten wird eine notfallmäßige Thrombusaspiration mit dem AlphaVac-System (18F) durchgeführt, der eine 33F Trichter an der Katheterspitze ausfährt und somit in der Lage ist sehr große Thromben zu aspirieren. Der Eingriff führt zu einem sofortigen periprozeduralen Erfolg und einer vollständigen hämodynamischen Stabilisierung. Der pumonalarterielle Mitteldruck von unmittelbar von inital 36 mmHg auf 22 mmHg gesenkt.
Zusammenfassend war die initial geplante Aspiration des RA/RV-Thrombus nicht mehr möglich; jedoch gelang die Thrombusaspiration aus den Pulmonalarterien erfolgreich. Mit dem AlphaVac-System sind beide Lokalisationen grundsätzlich mit demselben Katheter erreichbar. Dieser Fall verdeutlicht, dass ein RA/RV-Thrombus aufgrund seines Embolisationsrisikos nicht unterschätzt werden darf und eine zeitkritische Intervention erforderlich ist.