Patientencharakteristika und Outcomes in TAVI-Patienten mit hohem (>50mg/dl) vs. niedrigem Lipoprotein(a), eine Analyse aus dem Breisgau-TAVI-Register

https://doi.org/10.1007/s00392-025-02625-4

Thomas Maulhardt (Freiburg im Breisgau)1, L. Brombacher (Freiburg im Breisgau)1, F. Scherzinger (Freiburg im Breisgau)1, P. Albrecht (Freiburg im Breisgau)1, D. Westermann (Freiburg im Breisgau)2, C. von zur Mühlen (Freiburg im Breisgau)3, J. Rilinger (Freiburg im Breisgau)1

1Universitäts-Herzzentrum Freiburg - Bad Krozingen Klinik für Kardiologie und Angiologie Freiburg im Breisgau, Deutschland; 2Universitäts-Herzzentrum Freiburg - Bad Krozingen Innere Medizin III, Kardiologie und Angiologie Freiburg im Breisgau, Deutschland; 3Albert- Ludwigs-Universität Freiburg Innere Medizin III, Kardiologie und Angiologie Freiburg im Breisgau, Deutschland

 

Methoden und Ergebnisse: Hohe Serum-Konzentrationen an Lipoprotein(a) (Lp(a)) stellen einen unabhängigen Risikofaktor für das Auftreten verschiedener kardiovaskulärer Erkrankungen dar, u.a. auch für kalzifizierende Aortenklappenstenosen. An unserem Zentrum werden seit 2016 Lp(a)-Konzentrationen in Aufnahmelaboren von u.a. TAVI-Patienten bestimmt. Wir analysierten deren Assoziation in n=734 Fällen mit im Breisgau-TAVI-Register retrospektiv erfassten Patientencharakteristika und klinischen Outcomes sowie mit aus den prä-TAVI-CTs erfassten Kalzifikationsparametern. Im untersuchten Kollektiv konnte kein Zusammenhang zwischen hohen Lp(a)-Konzentrationen und prozeduralen Komplikationen (wie Herzschrittmacherimplantationen, paravalvulärer Aortenklappeninsuffizienz, Mortalität oder Krankenhausaufenthaltsdauer) festgestellt werden. Ebenfalls bestand keine Assoziation zu den Graduierungsparametern der Aortenklappe (Öffnungsfläche, echokardiographischen Doppler-Gradienten) oder der Kalzifikation des Klappenapparates (Agatston score, regionale Verteilung der Kalzifikation). Hingegen zeigte sich eine signifikant höhere Prävalenz koronarer Herzkrankheit bei Patienten mit hohen Lp(a)-Konzentrationen, einschließlich einem häufigerem Vorliegen von koronaren Mehrgefäßerkrankungen. Zudem wurde bei Patienten mit hoher Lp(a)-Konzentration häufiger ein nicht-femoraler Zungsweg zur TAVI-Implantation gewählt.

Fazit:
Es gibt bislang nur wenige Studien, die sich mit Lp(a) als Parameter zum Zeitpunkt eines Aortenklappenersatzes befassen. In unserer Untersuchung zeigt sich, dass hohe Lp(a)-Werte mit prozedurrelevanten kardiovaskulären Komorbiditäten (KHK und vermutlich pAVK) zum Implantationszeitpunkt assoziiert sind, jedoch keine Verbindung zum Status der Aortenklappenstenose oder zu prozeduralen Komplikationen besteht.

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