Harald Kaemmerer · Stephan Baldus · Helmut Baumgartner · Felix Berger · Fokko de Haan · Stefan Frantz · Dirk Loßnitzer · Anselm Uebing · Corinna Lebherz · Michael Weyand · Gerhard Paul Diller
Trotz relevanter Rest- und Folgezustände wird die Nachsorge von Erwachsenen
mit angeborenen Herzfehlern (EMAH) allzu oft nicht von/bei spezialisierten
und/oder zertifizierten Ärzten oder Zentren durchgeführt, obwohl sich im
Langzeitverlauf erhebliche Probleme entwickeln können. Zu den wichtigsten
Problemkonstellationen neben herzfehlerspezifischen Residuen, der Herzinsuffizienz
und Herzrhythmusstörungen gehören die infektiöse Endokarditis, pulmonale
Gefäßerkrankungen und pulmonale Hypertonie sowie Aortopathien. Hinzu treten
kardiale und nichtkardiale Komorbiditäten, psychische Belastungen einschließend.
Das vorliegende Positionspapier der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie gibt
aktuelle Erläuterungen zu diesen Problemkreisen und unterstreicht die dringende
Notwendigkeit einer erfahrenen Nachsorge durch spezialisierte Ärzte oder Kliniken, da
Behandlungsschemata von erworbenen Herzerkrankungen nicht unbedingt auf AHF
übertragen werden können. Darüber hinaus wird die Notwendigkeit einer primären
und sekundären medizinischen Prävention unterstrichen, um die Krankheitslast sowie
die sozioökonomische Belastung und die Kosten in dieser besonderen Patientengruppe
zu verringern.
Kaemmerer, H., Baldus, S., Baumgartner, H. et al.
Kardiologie 2023 · 17:282–299
https://doi.org/10.1007/s12181-023-00617-0