Herzinsuffizienz (HF) (=Herzschwäche) ist ein weltweit bedeutendes Gesundheitsproblem, das zu erheblicher Beeinträchtigung der Lebensqualität und hoher Sterblichkeit führt. Zusätzlich verursacht es hohe Kosten im Gesundheitswesen. Pathophysiologisch führen die körpereigenen Kompensationsmechanismen, aber auch zusätzliche akute Ereignisse wie z.B. Herzinfarkte oder Dekompensationen, zu einer Zunahme der Herzinsuffizienz, in deren Folge eine hohe Rate von Hospitalisierungen und Re-Hospitalisierungen auftreten [1]. Die 5-Jahres-Überlebensrate bei HF liegt nur bei etwa 50 % und ist damit genauso niedrig wie die einiger Krebsarten [2]. Durch die alternde Bevölkerung und verbesserte Behandlungsmöglichkeiten steigt die Prävalenz von HF, was zu noch mehr Krankenhausaufenthalten und einem weiteren Anstieg der Gesundheitskosten führt. Inzwischen stehen zahlreiche Therapieoptionen für Patient:innen mit eingeschränkter Herzfunktion zur Verfügung, durch die sowohl die Sterblichkeit als auch die Zahl der Krankenhausaufenthalte reduziert werden können. Diese werden in den regelmäßig aktualisierten Leitlinien der Europäischen Gesellschaft für Kardiologie zusammengefasst [3,4]. Jedoch stellt sich die Frage, wie verlässlich diese immer umfangreicher und komplexer werdenden Therapieoptionen in der tatsächlichen Patientenversorgung zur Anwendung kommen.