Autorenschaft
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Bei den hier vorgestellten Daten handelt es sich um eine Subanalyse der Castle-HTx-Studie („Catheter Ablation for Atrial Fibrillation in patients With End-stage Heart Failure and Eligibility for Heart Transplantation“) (1). Die CASTLE-HTx-Studie war eine randomisierte, klinische Studie, die den Effekt der Katheterablation im Vergleich zu einer rein medikamentösen Therapie bei Patienten mit terminaler Herzinsuffizienz und symptomatischem Vorhofflimmern analysierte (2). Die Studie zeigte, dass in der Ablationsgruppe der primäre Studienendpunkt aus Tod, Implantation von Linksherzunterstützungssystemen oder Herztransplantationen signifikant seltener erreicht wurde. Schwere Nebenwirkungen durch die Katheterablation wurden dabei nicht beobachtet. Die Studienergebnisse der Castle-HTx-Studie demonstrierten, dass die Katheterablation von Vorhofflimmern eine wirksame und sichere Behandlungsoption für Patienten mit terminaler Herzinsuffizienz darstellt. Die hier vorgestellte Subanalyse der Castle-HTx-Studie beleuchtet die spezifischen Effekte der Ablationsbehandlung von Vorhofflimmern auf die Vorhofflimmerlast, die Regression von persistierenden zu paroxysmalen Vorhofflimmerformen oder Sinusrhythmus und die systolische linksventrikuläre Funktion.
Insgesamt 97 Patienten mit terminaler Herzinsuffizienz erhielten im Rahmen der Castle-HTx-Studie eine Ablationsbehandlung von Vorhofflimmern; 66 Patienten (68%) wurden dabei mittels Pulmonalvenenisolation (PVI) und 31 Patienten (32%) mittels PVI und zusätzlichen Ablationsstrategien behandelt.
Das invasive elektroanatomische Mapping zeigte bei 31 (32%) Patienten Areale von Niedervoltage von >10% als Surrogat einer linksatrialen Kardiomyopathie. 12 Monate nach der Ablation zeigte sich eine signifikante Reduktion von persistierendem Vorhofflimmern auf 34,8% (p = 0,0001) unabhängig vom Vorhandensein einer linksatrialen Kardiomyopathie.
Die Reduktion der Vorhofflimmerlast betrug nach 12 Monaten 36,3 Prozentpunkte (Interquartilbereich 13,6–63,3%) und die systolische linksventrikuläre Funktion verbesserte sich nach Ablation von 29,2±6,2% auf 39,1±8,3% (p< 0,001). Eine Verringerung der Vorhofflimmerlast <50% war dabei mit einer Verbesserung der LVEF 12 Monate nach der Ablation um ≥5% verbunden (p = 0,017).
Diese Post-hoc-Analyse der CASTLE-HTx-Studie hat vier zentrale Ergebnisse. Erstens wurde nach Vorhofflimmerablation eine signifikante Reduktion der Vorhofflimmerlast erreicht. Zweitens wurde bei einer relevanten Anzahl von Patienten eine Regression von persistierendem zu paroxysmalem Vorhofflimmern nach Vorhofflimmerablation beobachtet. Drittens zeigten die Patienten während der Nachbeobachtung eine signifikante Verbesserung der systolischen linksventrikulären Funktion. Darüber hinaus schienen die positiven Ergebnisse der Katheterablation für Patienten mit terminaler Herzinsuffizienz unabhängig von dem individuellen Ausmaß einer linksatrialen Kardiomyopathie vergleichbar zu sein. Viertens war eine Reduktion der Vorhofflimmerlast auf <50% mit einer Verbesserung von ≥5% der systolischen linksventrikulären Funktion 12 Monate nach der Ablation verbunden.
Die Ablation von Vorhofflimmern bei Patienten mit Herzinsuffizienz im Endstadium führt zu einer deutlichen Verringerung der Arrhythmielast, einer Regression von persisteirendem zu paroxysmalen Vorhofflimmerstadien bzw. zur Wiederherstellung und Aufrechterhaltung des Sinusrhythmus und letztlich zu einer deutlichen Verbesserung der systolischen linksventrikulären Funktion. Diese positiven Ablationseffekte wurden bei Patienten mit und ohne Hinweise auf eine bestehende linksatriale Kardiomyopathie in gleichem Maße beobachtet. Zusammenfassend unterstreicht die hier vorgestellte Subanalyse der Castle-HTx-Studie die Relevanz der Katheterablation als Behandlungsoption für Patienten mit Vorhofflimmern und terminaler Herzinsuffizienz, welche im Rahmen der individuellen Therapieplanung für jeden Patienten in Betracht gezogen werden sollte.