Auch auf dem ESC-Kongress waren der Einsatz und die Entwicklung von KI ein dominierendes Thema. Im Mittelpunkt der Debatten stand nicht mehr die Frage, ob KI den medizinischen Alltag verändern, sondern wie stark und in welche Richtung sie diesen beeinflussen wird. KI bietet nahezu unbegrenzte Möglichkeiten, von der Diagnose über therapeutische Entscheidungen bis hin zur Prävention. Ein großes Thema des Jahres war, wie KI die qualitative kardiologische Versorgung länderübergreifend verbessern kann, aber auch, welche Grenzen weiterhin bestehen. Der Zugang zu KI-gestützten Technologien ist weltweit ungleich verteilt, und die Technologien erfordern erhebliche Ressourcen. Zudem gibt es weiterhin Probleme, wie etwa KI-Halluzinationen, also Fehlinterpretationen, und die Gefahr von Bias in den zum KI-Training verwendeten Datensätzen. Insbesondere in der Kardiologie, die oft komplexe und atypische Fälle behandelt, müssen diese Herausforderungen überwunden werden.