Vor diesem Hintergrund ist von den US National Institutes of Health (NIH) die 2012 gestartete ISCHEMIA-Studie (International Study of Comparative Health Effectiveness with Medical and Invasive Approaches) initiiert worden, die mit finanzieller Unterstützung durch das US National Heart, Lung, and Blood Institute (NHLBI) weltweit in 38 Ländern durchgeführt wird.
Anders als in den vorangegangenen Studien waren alle potenziellen ISCHEMIA-Teilnehmer zunächst zwecks Ischämie-Nachweis einem nicht-invasiven kardialen Stress-Test (mit oder ohne Bildgebung) unterzogen worden. Nur Patienten mit entsprechend dokumentierten moderaten bis starken Myokardischämien (>10% Ischämie oder äquivalente Kriterien) sind dann - nach vorherigem Ausschluss einer Hauptstammstenose durch eine verblindete CT-Koronarangiografie - per Randomisierung zwei Behandlungsgruppen zugeteilt worden.
Die Behandlung erfolgte dann entweder in invasiver Form mit Herzkatheter, PCI/Stent oder Bypass-Operation additiv zu einer optimierten medikamentösen Therapie (OMT) oder zunächst in konservativer Form mit einer alleinigen OMT und einer Herzkatheteruntersuchung nur in Fällen, in denen die medikamentöse Therapie als nicht ausreichend erachtet wurde.
Die mittlere Beobachtungsdauer soll rund 3,5 Jahre Jahre betragen. Die letzte Randomisierung erfolgte im Januar 2018. Die Phase der Nachbeobachtung wird voraussichtlich Mitte dieses Jahres beendet sein.
Die Erwartung ist, dass sich die invasive Strategie im Vergleich zur konservativen Strategie als klinisch überlegen erweist. Beweisen muss sie diese Überlegenheit durch eine signifikante Reduktion von Ereignissen wie kardiovaskulär bedingter Tod, Herzinfarkt und Klinikeinweisung wegen instabiler Angina pectoris oder Herzinsuffizienz im Vergleich zur OMT.