Anthrazykline sind wirksame Chemotherapeutika zur Behandlung von Brustkrebs, bergen jedoch ein erhebliches Risiko für eine Chemotherapie-bedingte Herzdysfunktion (CTRCD). Die derzeitigen Prädiktoren für CTRCD, einschließlich demografischer und klinischer Charakteristika, reichen nicht aus, um das Risiko einzuschätzen. Zu den bekannten Risikofaktoren für Kardiotoxizität gehören ein höheres Alter, ein höherer BMI und bestehende chronische Erkrankungen. Kardiales Troponin, BNP und NT-proBNP sind zwar gute Biomarker für die Kardiotoxizität, allerdings werden diese Peptide erst freigesetzt, nachdem eine Schädigung des Herzens eingetreten ist. Prädiktoren zur Vorhersage von CTRCD vor Beginn der Chemotherapie könnten einen besseren Schutz der kardiovaskulären Gesundheit der Betroffenen ermöglichen.
DNA-Methylierungsmuster im Blut wurden zuvor mit der Inzidenz von Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht. Dabei wurden Assoziationen des kardiovaskulären Risikos sowohl mit den Methylierungsmustern des biologischen Alters (epigenetische Uhr) als auch mit den Profilen der Leukozyten beobachtet. Diese Assoziationen blieben auch nach Adjustierung an bekannte kardiovaskuläre Risikofaktoren bestehen, was darauf hindeutet, dass diese Profile besondere Aspekte des CVD-Risikos abbilden.
In dieser Studie wurden die Assoziationen des CTRCD-Risikos von Brustkrebspatientinnen mit dem DNA-Methylierungsmuster der epigenetischen Uhr (DNAm) sowie mit dem Profil der zirkulierenden Leukozyten vor Beginn der Chemotherapie untersucht.