https://doi.org/10.1007/s00392-025-02625-4
1Universitätsklinikum Würzburg Medizinische Klinik und Poliklinik I Würzburg, Deutschland; 2Universitätsklinikum Münster Nephrologie Münster, Deutschland; 3Charité - Universitätsmedizin Berlin Nephrologie Berlin, Deutschland; 4Universitäres Herz- und Gefäßzentrum Hamburg Allgemeine und Interventionelle Kardiologie Hamburg, Deutschland; 5Helios Klinik Müllheim Innere Medizin Müllheim, Deutschland; 6Uniklinik Köln Innere Medizin II - Nephrologie, Rheumatologie, Diabetologie und Allgemeine Innere Medizin Köln, Deutschland; 7Universitätsmedizin Mainz Villa Metabolica Mainz, Deutschland; 8Universitätsklinikum Münster Klinik für Kardiologie I: Koronare Herzkrankheit, Herzinsuffizienz und Angiologie Münster, Deutschland
Methoden und Ergebnisse: Diese kardiale Substudie der prospektiven FAMOUS-Studie zeigt eine eingehende Analyse der Auswirkungen von Migalastat auf echokardiografisch bestimmte globale und lokale morphologische und funktionelle Herzparameter. Von den 55 eingeschlossenen Patienten qualifizierten sich 37 für echokardiographische Analysen und 12 für eine vollständige echokardiographische Analyse, die eine Strainmessung zu allen Zeitpunkten einschloss. Der Myokardmasseindex verringerte sich signifikant von 110,5±48,8 g/m² auf 99,4±39,8 g/m² bei allen Patienten (n=37, p<0,001) und von 141,2±49,9 g/m² auf 124,4 ± 41,0 g/m² in der Subgruppe mit bestehender myokardialer Hypertrophie (n=19, p=0,001). In der Subgruppe sank auch die linksventrikuläre posteriore Wanddicke (LVPWd) signifikant von 12,5±3,5 mm auf 11,2±3,2 mm (n=19, p=0,028) und die interventrikuläre Septumdicke (IVSd) von 15,3±3,5 mm auf 14,4±3,5 mm (n=19, p=0,034). Die globale systolische und diastolische Funktion blieb stabil, einschließlich des globalen longitudinalen systolischen Strain (-14,1±5,7 und -14,5±4,9, p=0,315, n=12). Die segmentalen Strainmessungen zeigten jedoch im Laufe der Zeit deutliche lokale Veränderungen, wobei der laterale Strain von -12,9±7,0 auf -12,4±7,3 (n=36, p=0,042) abnahm, der anteroseptale Strain dagegen nach zwei Jahren von -14,1±6,8 auf -15,7±6,3 anstieg (n=36, p<0,001).
Schlussfolgerung: Diese Ergebnisse deuten auf unterschiedliche zeitliche und räumliche Auswirkungen der Migalastat-Therapie auf das Myokard bei Patienten mit Morbus Fabry hin. Während lokale Vorschädigungen durch Fibrose und Narbenbildung teilweise irreversibel sein könnten, scheint das übrige Myokard das Potential für ein „reverse remodeling“ zu haben, was die Stabilisierung der globalen Funktion bei Fabry-Kardiomyopathie im Laufe der Zeit nach Beginn einer wirksamen spezifischen Fabrytherapie erklären könnte.