Wie hilft der Herzultraschall bei KHK?

Der Herzultraschall – in der Fachsprache auch Echokardiographie genannt – ist ein wichtiges bildgebendes Verfahren zur Beurteilung der Herzfunktion. Besonders bei der Koronaren Herzkrankheit (KHK) liefert er wertvolle Informationen über die Pumpleistung und mögliche Durchblutungsstörungen des Herzens. Doch wie funktioniert ein Herzultraschall eigentlich? Wann wird er eingesetzt? Und wie lange dauert ein Herzultraschall?

08.04.2025

 

Bildnachweis (Bild oben): ©Adobe Stock/Peakstock

Was ist ein Herzultraschall?

Die Koronare Herzkrankheit (KHK) ist eine Erkrankung der Herzkranzgefäße, bei der es zu Durchblutungsstörungen des Herzmuskels kommt. Ein Herzultraschall kann bei der Diagnose helfen – etwa bei Symptomen wie Brustschmerzen, Luftnot oder Leistungsminderung. Die Untersuchung hilft, eine verminderte Pumpfunktion zu erkennen oder Wandbewegungsstörungen zu entdecken, die auf eine unzureichende Durchblutung hindeuten können.

 

Prof. Dr. Andreas Hagendorff, Experte für Herzultraschall am Universitätsklinikum Leipzig, beantwortet Fragen zum Ablauf, zur Aussagekraft und zu den Einsatzmöglichkeiten des Herzultraschalls.

 

Herzultraschall: Was sehe ich da?

Beim Herzultraschall werden mithilfe von hochfrequenten Schallwellen Bilder des Herzens in Echtzeit erzeugt. Die Untersuchung erfolgt in der Regel durch Auflegen eines Schallkopfes auf die Brust – das sogenannte transthorakale Verfahren. Eine spezielle Sonde sendet dabei Ultraschallwellen aus, die von den Strukturen im Herzen reflektiert werden. Ein Computer setzt diese Signale zu bewegten Bildern zusammen, auf denen die Ärztin oder der Arzt die Herzstruktur und -funktion genau beurteilen kann.

Prof. Dr. Andreas Hagendorff erklärt am Monitor, wie das Herz im Herzultraschall dargestellt wird – und zeigt dabei Unterschiede zwischen gesunden und erkrankten Herzen.

 

Herzultraschall-Ablauf: Was passiert bei der Untersuchung?

Der Herzultraschall-Ablauf ist für die meisten Patienten und Patientinnen unkompliziert und schmerzfrei. So läuft der Herzultraschall typischerweise ab:

 

  1. Der Arzt oder die Ärztin bringt etwas Gel auf die Brust auf – es verbessert die Schallleitung.
  2. Der Schallkopf wird an verschiedenen Stellen der Brust platziert, während der Patient oder die Patientin entspannt auf der Liege liegt – oft in Seitenlage.
  3. Die Herzbewegungen werden live auf dem Monitor angezeigt.
  4. In bestimmten Fällen – etwa wenn die Herzfunktion unter Belastung beurteilt werden soll – kann zusätzlich ein Belastungsecho oder ein transösophagealer Ultraschall (über die Speiseröhre) nötig sein.

 

Wie lange dauert ein Herzultraschall?

Die reine Untersuchung dauert meist nur 15 bis 30 Minuten. Bei speziellen Fragestellungen, zum Beispiel unter Belastung oder bei zusätzlichen Messungen, kann die Untersuchung auch etwas länger dauern. Insgesamt ist der Zeitaufwand aber überschaubar und eine spezielle Vorbereitung ist in der Regel nicht nötig.

 

Welche Vorteile bietet ein Herzultraschall bei KHK?

Ein Herzultraschall hat bei der Abklärung einer koronalen Herzerkrankung viele Pluspunkte:

 

  • Nicht-invasiv und schmerzfrei: kein Eingriff nötig, keine Strahlenbelastung.
  • Schnelle Ergebnisse: Die Auswertung erfolgt meist direkt im Anschluss.
  • Hohe Aussagekraft: besonders bei der Beurteilung der Pumpfunktion, Herzklappen oder Wandbewegungsstörungen.
  • Belastungsfrei: auch mehrfach durchführbar – wichtig bei Verlaufskontrollen.

 

Prof. Dr. Andreas Hagendorff

Leiter der Echokardiographie-Labore, Universitätsklinikum Leipzig

Experte für Herzultraschall: Prof. Dr. Andreas Hagendorff im Echokardiographie-Labor des Universitätsklinikums Leipzig.

Gibt es Risiken beim Herzultraschall?

Die Standard-Untersuchung mit dem Schallkopf auf der Brust ist risikofrei. Bei speziellen Varianten wie dem transösophagealen Ultraschall (über die Speiseröhre) kann es zu leichtem Würgereiz oder kurzfristigen Halsschmerzen kommen. Diese Methode wird aber nur bei bestimmten medizinischen Fragestellungen eingesetzt.

 

Wie werden die Ergebnisse verwendet?

Die im Herzultraschall gewonnenen Informationen helfen bei der Einordnung der KHK. Anhand dessen lässt sich entscheiden, ob weitere Untersuchungen – wie ein Belastungs-EKG oder eine Herzkatheter-Untersuchung – nötig sind. Auch für die Therapiewahl oder die Verlaufskontrolle ist der Herzultraschall oft entscheidend.

 

Darum ist der Herzultraschall ein wichtiger Baustein bei KHK

Der Herzultraschall ist eine sichere, schnelle und aussagekräftige Methode zur Beurteilung der Herzfunktion – besonders bei der Abklärung einer Koronaren Herzkrankheit. Für viele Betroffene ist die Untersuchung ein wichtiger erster Schritt auf dem Weg zu mehr Klarheit und einer gezielten Behandlung.

 

Weitere informative Artikel dazu finden Sie auf unserer Übersichtsseite koronare Herzkrankheit.

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