Langzeit-Erfolg einer Katheterablation von atrialen Tachykardien

PDF enthält Tabellen und/oder Abbildungen

Dr. Ann-Kathrin Kahle und Prof. Dr. Christian Meyer, Düsseldorf

Hintergrund

Die Katheterablation ist inzwischen die Therapie der Wahl zum Erhalt eines Sinusrhythmus bei Patient:innen mit atrialen Tachykardien (ATs). Während sich die Mapping- und Ablationstechnologien in den vergangenen Jahren signifikant verbessert haben, existieren bisher keine Daten zum Langzeit-Erfolg einer AT-Ablation.

 

Ziel

Das Ziel dieser Analyse bestand darin, den Langzeit-Erfolg einer Katheterablation von ATs zu untersuchen.

 

Methoden

SATELLITE (Systematic Assessment of Treatment Effectiveness for Long-Term Management of Stable Atrial Tachycardia in Inpatient and Outpatient Environments) ist ein multizentrisches, beobachtendes Register, in welchem Patient:innen mit ATs, die entweder eine Katheterablation oder Elektrokardioversion erhalten haben, eingeschlossen wurden. In der vorliegenden Analyse wurden alle Patient:innen mit einem Follow-up von mindestens 3 Jahren nach AT-Ablation berücksichtigt.

 

Ergebnisse

Insgesamt 187 Patient:innen (60,5±16,0 Jahre, 56,1 % männlich, erste AT-Ablation in 67,4 %) erhielten eine AT-Ablation. Während des Follow-ups von 6,0±3,2 Jahren entwickelten 116 Patient:innen (62,0 %) ein Rezidiv einer atrialen Arrhythmie 30,2±30,2 Monate nach Ablation (Abb.). Rezidive waren eine AT in 67,8 % and Vorhofflimmern in 32,2 %. Eine erneute Ablation wurde bei 78 (41,7 %) Patient:innen nach 34,3±32,7 Monaten durchgeführt und beinhaltete eine AT-Ablation bei 61 (78,2 %) Patient:innen. Insgesamt 34 (43,6 %) Patient:innen erhielten >1 erneute Ablation (Spanne 1–6 Prozeduren). Während der erneuten Ablation zeigte sich die Index-AT bei 6 Patient:innen (3,2 %), inklusive einer perimitralen Makro-Reentry-AT, einer Localized-Reentry-AT am Mitralannulus, einer inferoseptalen und inferolateralen rechtsseitigen fokalen AT, einer peritrikuspiden Makro-Reentry-AT und einer fokalen AT am Trikuspidalannulus. Nach 1,7±1,0 Prozeduren zeigten sich bei 70,6 % aller Patient:innen keine Rezidive. Insgesamt 176 (94,1 %) Patient:innen waren unter Berücksichtigung einer optimalen konservativen Therapie frei von Rezidiven.

 

Schlussfolgerung/Fazit

Eine AT-Ablation resultiert nach 6 Jahren in einer Rezidivfreiheit bei 40 % aller Patient:innen. Eine erneute Ablation ist bei ungefähr 40 % aller Patient:innen notwendig und verbessert die langfristige Freiheit von Rezidiven aller atrialen Arrhythmien. Rezidive der Index-AT sind selten und treten vor allem bei ATs an schwierigen anatomischen Lokalisationen auf.

Abbildung 1: Langzeit-Erfolg einer Katheterablation von atrialen Tachykardien.

Die Freiheit von Rezidiven nach einer bzw. multiplen Katheterablationen ist visualisiert.

 

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