Angeborene Herzfehler zählen zu den häufigsten Fehlbildungen bei Neugeborenen und betreffen etwa 1 % der Lebendgeburten. Eine besondere Patientengruppe stellen hierbei Menschen mit einem systemischen rechten Ventrikel dar. Hier übernimmt der rechte Herzmuskel die Aufgabe, den Körper mit sauerstoffreichem Blut zu versorgen, wofür normalerweise der linke Ventrikel zuständig ist.
Diese Konstellation findet sich häufig bei der Transposition der großen Arterien (TGA), einem Herzfehler, bei dem Aorta und Lungenarterie vertauscht sind. Dadurch fließt sauerstoffarmes Blut in den Körper und sauerstoffreiches in die Lunge. Man unterscheidet zwei Hauptformen: die häufiger vorkommende d-TGA (1 von 3.300 Geburten) und die seltenere cc-TGA (1 von 33.000 Geburten). Die d-TGA ist ohne chirurgischen Eingriff nicht überlebensfähig. Frühere Operationsmethoden wie die Vorhofumkehr nach Mustard oder Senning lenkten den Blutfluss so um, dass sauerstoffreiches Blut den Körper erreichen konnte. Im Gegensatz dazu ermöglicht die cc-TGA oft ein Überleben ohne sofortigen Eingriff, da die spezielle Herzanatomie den Blutfluss kompensiert.
Herzinsuffizienz ist eine häufige Folge bei Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern. Besonders betroffen sind Patient:innen mit einem systemischen rechten Ventrikel (sRV), wie es bei der d-TGA nach Vorhofumkehr oder der ccTGA der Fall ist. Der rechte Ventrikel ist ursprünglich für die Pumpleistung der Lungenzirkulation ausgelegt und nicht für den Hochdruckkreislauf des Körpers. Im Laufe der Jahre kann es daher zu einer Überlastung und Funktionseinschränkung kommen, was das Risiko für Herzinsuffizienz deutlich erhöht.