Es bestand eine positive Deltawelle in I, II, aVL, V2-V6 und negativ in III, aVF, und V1 (Abbildung 2). Entsprechend des St. George‘s Algorithmus zur Lokalisation von akzessorischen Leitungsbahnen1, 2 wurde eine rechtsseitige posteroseptale Bahn vermutet.
Nach femoraler, venöser Punktion erfolgte die Positionierung eines multipolaren diagnostischen Katheters im hohen rechten Vorhof (HRA-), in HIS-Position und im rechten Ventrikel (RV). Der Versuch einen mehrpoligen Koronarsinus-(CS) Katheter zu platzieren war frustran, ebenso der anschließende Versuch einer direkten Angiographie des CS (AL1, AL2, RA Angiographie mittels Pigtail), die in Anbetracht der vermuteten septalen Lage der Bahn angestrebt wurde. Über eine transradial geführte Koronarangiographie wurde die CS-Anatomie indirekt dargestellt: Es zeigt sich kein CS-Divertikel, jedoch eine Anomalie des Koronarvenensinus mit atypischer Drainage in den rechten Vorhof (Abbildung 3), sodass auf einen CS-Katheter verzichtet wird.