Erfolgskontrolle nach Ablationen

Nicht invasives Monitoring

Für das Monitoring eines AF Rezidives nach Ablation stehen im klinischen Alltag neben dem klassischen Patienteninterview das 12 Kanal EKG, das 24 oder 48 Stunden Langzeit EKG, das transtelefonische EKG und der event recorder zur Verfügung, wobei in der Mehrzahl der Fälle das 24 Stunden EKG eingesetzt wird. Aufgrund der hohen Anzahl asymptomatischer Vorhofflimmerepisoden und der Tatsache, das ehemals symptomatische Patienten nach einer Ablationstherapie zu ca 30% die Empfindung des Vorhofflimmerns verlieren, besitzt die Patientenbefragung zum erfolgreichen Detektieren von Vorhofflimmerrezidiven die niedrigste Sensitivität32, 33. Allen weiteren aufgeführten EKG Dokumentationen ist der intermittierende Charakter der jeweiligen Untersuchung gemein. Dieser „Schnappschuss“-Charakter der Rhythmusnachsorge führt zu einer Überbewertung des Ablationserfolges, da ein großer Zeitraum zwischen den Dokumentationen unbeobachtet bleibt. Zwar konnte eindeutig dargelegt werden, dass die Sensitivität der jeweiligen intermittierenden Untersuchungsmethode mit der Dauer der EKG Dokumentation steigt, jedoch die Sensitivität der Nachuntersuchungen weniger als 70% beträgt34. Folgt man den Richtlinien des Konsensuspapiers zur Nachsorge des Rhythmus nach Ablationstherapie (halbjährliche 24 Stunden Langzeit EKG Dokumentation über einen Zeitraum von 2 Jahren), so wird mit der empfohlenen Nachsorgestrategie lediglich eine Sensitivität zur Detektion eines Vorhofflimmerrezidivs von 60% erreicht. Zusätzlich ist der Erfolg der Vorhofflimmerdokumentation von der Vorhofflimmerbelastung des Patienten, dem sogenannten „AF burden“, abhängig35. Diese deutlichen Einschränkungen der intermittierenden Rhythmusnachsorge erschweren die Therapientscheidungen in Bezug auf die antiarrhythmische oder antikoagulatorische Medikation, insbesondere bei Patienten mit stattgehabtem Schlaganfall oder einem erhöhem Embolierisiko, gemessen anhand des CHA2DS2-VASc Scores36.

 

Invasives monitoring

Schrittmacher und ICD devices

Mithilfe eines invasiven kontinuierlichen Monitorings gelingt eine lückenlose Beobachtung des Herzrhythmus sowie Dokumentation eines AF Rezidivs. Im Rahmen von Schrittmacher- und Defibrillatorstudien konnten das Rhythmusverhalten nach Ablationstherapie sowie die Entwicklung der Vorhofflimmerrezidive nach medikamentöser antiarrhythmischer Therapie dokumentiert werden 37. Ebenso gelang der Nachweis von Spätrezidiven nach Ablationstherapie, welche durch die in den Richtlinien geforderte Nachsorgestrategie nur sehr bedingt aufgezeigt werden können 38, 39. Da die Implantation eines Schrittmacher oder eines ICD Aggregates aufgrund der damit einhergehenden Invasivität als Routinenachsorgestrategie nach Ablation ausscheidet, müssen kleinere, den Patienten nicht gefährdende und mit einer hohen Compliance behafteten Dokumentationsgeräte zum Einsatz kommen. Liegt jedoch die Indikation zur Implantation eines Schrittmachers oder eines ICD Aggregates nach chirurgischer Ablation vor, so sollte zwecks optimalen Monitorings auf die Verwendung eines Zweikammeraggregates mit integriertem Vorhofflimmeralgorithmus und der Fähigkeit zur Dokumentation von Vorhofflimmerepisoden geachtet werden. Weiterhin sollte das Gerät die Befähigung zum Telemonitoring besitzen, da mittels dieser Technik eine signifikant frühere Detektion von Vorhofflimmerrezidiven und damit einhergehende schnellere therapeutische Behandlungsoption gelingt 40.

 

Loop Recorder (Abb. 1) Implantierbare sondenfreie Loop Recorder (oben: Confirm, St. Jude Medical; unten: Reveal XT, Reveal Linq, Medtronic, BioMonitor, Biotronik (Nachdruck mit freundlicher Genehmigung)).
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