Kontaktelektroschocker wirken lokal nach Aufsetzen auf die Haut und erzeugen vorwiegend Schmerzreize, während DEIG im Distanzmodus eine neuromuskuläre Lähmung durch hochfrequente Impulse über abgefeuerte Sonden auslösen. In Bezug auf CIED zeigte eine aktuelle Studie zu Kontaktelektroschockern im Modell regelhafte Interferenzen.7 Hierbei muss allerdings auch das Design des Modells bedacht werden: Die Kontaktelektroschocker sind in unmittelbarer Nähe (auf dem CIED-Device) an einer Thoraxhälfte eines Schweins benutzt worden, was allein aufgrund der Nähe von CIED und Elektroschocker Interferenzen erwarten lässt. Im Gegensatz hierzu wurde eine Interferenz bei DEIG-Einsatz im Distanzmodus im Schweinemodell nicht regelhaft beobachtet. Allerdings existieren einzelne Fallberichte über Oversensing nach DEIG-Anwendung beim Menschen und über eine inadäquate ICD-Schockabgabe nach wiederholtem DEIG-Einsatz.5,6 Somit sind inadäquate Schockabgaben oder Synkopen infolge einer Device-Inhibition prinzipiell möglich, wären aber nur bei verlängerter oder wiederholter Exposition zu erwarten.
Der entscheidende Unterschied zwischen Kontaktelektroschocker und DEIG liegt auch im Einsatzkontext: DEIG werden ausschließlich von geschultem Personal unter definierten Bedingungen und nach professioneller Einschätzung einer Gefährdungslage angewandt, was das Risiko begrenzt und die Nachverfolgbarkeit ermöglicht. Dieses steht im Gegensatz zu möglicherweise unkontrolliert eingesetzten, frei erhältlichen Kontaktelektroschockern. Deren Einsatz ist generell nicht mit dem der DEIG-Anwendung zu vergleichen.