Auch der Frage, ob das kardiovaskuläre Risiko von Personen mit „S1-Hypertonie“ hierzulande so hoch ist, dass eine frühere Behandlung gerechtfertigt erscheint, ist das Team um Ladwig nachgegangen. Dazu haben die Forscher anhand ihrer Daten das 10-Jahres-Risiko für die kardiovaskuläre Mortalität von Menschen mit „erhöhtem“ Blutdruck sowie mit „S1-Hypertonie“ und „S2-Hypertonie“ mit dem Risiko von Menschen mit normalem Blutdruck verglichen. In dieser Zeit waren insgesamt 370 tödliche kardiovaskuläre Ereignisse aufgetreten.
Im „S2-Hypertonie“-Stratum der Studie war die kardiovaskuläre Mortalität im untersuchten Zeitraum erwartungsgemäß signifikant höher als in der Subgruppe mit normalem Blutdruck (Hazard Ratio 1,54, 95% Konfidenzintervall 1,04–2,28, p = 0,03). Im Fall einer „S1- Hypertonie“ war das Risiko, an einer Herz-Kreislauferkrankung zu sterben, hingegen nicht signifikant höher (HR 0,93, 95% CI 0,61–1,44, p=0,76). Angesichts weiter Grenzen der Konfidenzintervalle in den Rechenmodellen könne eine erhöhte kardiovaskuläre Sterblichkeit jedoch nicht mit letzter Sicherheit ausgeschlossen werden, konzedieren die Studienautoren.