de Haan: Mit Fug und Recht könnte man Sie als typischen Rheinländer charakterisieren: offen, aber nicht oberflächlich, im Detail genau, aber nicht kleinkariert, wenig „professorales Gehabe“, dafür mehr gesunder Menschenverstand und stets bemüht, nicht zu polarisieren. Sind das Qualitätsmerkmale, die für Ihren Lebensweg entscheidend waren?
Arnold: Uneingeschränkt: Ja! Ich empfinde mich vielleicht manchmal als etwas zu direkt und kumpelhaft. Dennoch bemühe ich mich, stets fair und neutral zu bleiben.
de Haan: Gibt es Parallelen zwischen Ihrer Leidenschaft als Tierexperimentator und Modellflugzeugbauer?
Arnold: Das kann man vielleicht so sehen, denn beides erfordert technische und handwerkliche Feinarbeit.
de Haan: Welches sind Ihre drei größten Erfolge?
Arnold: Erstens: Der Aufbau der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie – Herz- und Kreislaufforschung (DGK) – 1989 gestartet mit einer einzigen Sekretärin, in Bad Nauheim. Mit Unterstützung des Rektors der Universität Düsseldorf, Prof. Kaiser, konnte ich der DGK Räumlichkeiten meines Instituts für Experimentelle Chirurgie und sogar zeitweise Mitarbeitende zur Verfügung stellen, sodass die DGK-Geschäftsstelle nach Düsseldorf umziehen konnte. Besonders wichtig war damals die Entscheidung, die Stelle des Schatzmeisters der DGK durch einen Nicht-Mediziner, nämlich mit dem erfahrenen Wirtschaftsprüfer Herrn Dipl.-Kfm. W. Böttcher zu besetzen. Dabei ging es nicht alleine um die Kassenprüfung: Externer Sachverstand, Personalentscheidungen, Vertragsgestaltung mit Industrie und Kongressorganisationen spielten auch eine wichtige Rolle. Beim Ausbau der Geschäftsstelle habe ich als Geschäftsführer immer dafür gesorgt, dass ehrenamtliche Funktionsträgerinnen und Funktionsträger von organisatorischen Aufgaben weitgehend befreit wurden.
Zweitens: Ein großer Erfolg ist aus meiner Sicht die Gründung der Weiterbildungsakademie. Einen entscheidenden Anstoß gab mir Dr. Lewerich, den ich durch meine Zusammenarbeit mit dem Steinkopff-Verlag gut kannte und der später Geschäftsführer der Radiologinnen und Radiologen war, bei denen Weiterbildung Pflicht ist (Strahlenschutzverordnung). 2002 gab der Vorstand grünes Licht und mit Unterstützung durch Prof. Most, Weiterbildungsbeauftragter der Ärztekammer Westfahlen-Lippe, konnten wir beginnen. Organisation und Thematik der Weiterbildungsveranstaltungen oblag dann Prof. Katus, damals Vorsitzender der Kommission für Aus-, Fort- und Weiterbildung.
Und drittens: Ein weiterer wichtiger Erfolg war, dass ich Dr. Papoutsis, der zuvor in meinem damaligen Universitätsinstitut als Mathematiker und IT-Experte arbeitete, für die DGK gewinnen konnte. Mit Intelligenz, schneller Auffassungsgabe und organisatorischem Talent trug er zu einer fruchtbaren Zusammenarbeit bei, und ich bin stolz darauf, dass ich ihn dem Vorstand als meinen Nachfolger für die Geschäftsführung vorgeschlagen habe. Wie sich die heutige DGK darstellt, zeigt, dass meine Empfehlung richtig war.