Die bikuspide Aortenklappe (BAV) stellt den häufigsten angeborenen Herzklappenfehler dar und betrifft ungefähr 1–2 % der Bevölkerung. Männer sind mit einem Verhältnis von etwa 3:1 deutlich häufiger betroffen1, jedoch wird zunehmend deutlich, dass Frauen mit BAV keineswegs eine „mildere“ Verlaufsform aufweisen. Vielmehr gibt es wesentliche Unterschiede in der Pathophysiologie, den Gewebeveränderungen und dem Fortschreiten der Erkrankung. Diese geschlechterspezifischen Unterschiede haben direkte Auswirkungen auf die Diagnostik sowie den optimalen Zeitpunkt für therapeutische Eingriffe.