Bei knapp 90.000 Personen mittleren Alters, von denen die Hälfte Frauen waren, entwickelten über fast 14 Jahre Nachbeobachtungszeit 16 % eine der 4 Erkrankungen, rund 30 % hiervon erkrankten an 2 oder mehr CVD. Frauen erkrankten insgesamt seltener als Männer (12,6 % vs. 19,4 %) an einer CVD, was insbesondere auf die deutlich geringere Inzidenz von Myokardinfarkten zurückzuführen ist. Insgesamt waren Myokardinfarkte (n=6.008) die häufigste CVD, gefolgt von Herzinsuffizienz (n=5.398), Vorhofflimmern (n=4.430) und zuletzt Schlaganfällen (n=3.866). Die Kombination aus Herzinsuffizienz sowohl mit Myokardinfarkten als auch Vorhofflimmern waren die häufigsten Cluster. Es konnten geschlechtsabhängige Unterschiede in den Risikofaktoren beobachtet werden. Das Risiko für sekundäre Ereignisse ist nach jeder CVD für jede andere CVD um mindestens 21 % erhöht, insbesondere für HI nach MI oder VHF (HR 7,03, 95%KI [5,86; 8,42]; p<0,01 nach MI und HR 7,45, 95%KI [5,90; 9,41], p<0,01 nach VHF) und für VHF nach HI (HR 5,76, 95%KI [4,32; 7,68], p<0,01). Bei sekundären CVD-Ereignissen gab es insgesamt nur moderate Geschlechtsunterschiede zu beobachten. Das zeitabhängige Risiko zeigte jedoch teils deutliche Unterschiede, insbesondere haben Frauen ein höheres Risiko für HI nach MI in den ersten 2 Jahren. Die Mortalität in der Gesamtkohorte lag bei 14 %. Knapp der Hälfte der Todesfälle ging eine CVD voraus, über 40 % der Personen mit einer CVD starben während des Nachverfolgungszeitraumes. Die Mortalität stieg mit der Anzahl der CVD-Diagnosen, von knapp 40 % bei Personen mit einer CVD auf über 80 % bei jenen, bei denen alle 4 CVD diagnostiziert worden sind.