EU-geförderte SGLT2 HYPE-Studie startet: Neue Hoffnung für Bluthochdruck-Patientinnen und -Patienten

SGLT2 HYPE – eine leitlinienrelevante, klinische Studie mit dem Ziel, SGLT2-Hemmer als neuen Standard in der Bluthochdruck-Therapie zu etablieren und somit die häufigste Ursache vorzeitiger Mortalität in Deutschland und Europa zu verbessern.

 

Bild oben: iStock-1141643124

Lübeck, 25.03.2025 – Am 1. Januar 2025 fiel der Startschuss für das europäische Forschungsprojekt SGLT2 HYPE (SGLT2 Inhibition for Cardiovascular Reduction in HYPErtension), das mit 6,99 Millionen Euro aus dem Horizont-Europa-Programm der Europäischen Union gefördert wird.

 

Ziel des Projektes ist es, neue Wege in der Bluthochdruck-Therapie zu erforschen und die langfristigen Auswirkungen des SGLT2-Hemmers Dapagliflozin auf Herz-Kreislauf- und Nierengesundheit zu untersuchen. Das interdisziplinäre Konsortium vereint 17 renommierte Partner aus 13 europäischen Ländern, darunter führende akademische Institutionen, Experten für Gesundheitsökonomie, kardiovaskuläre Fachgesellschaften und Patientenorganisationen. Gemeinsam setzen sie sich dafür ein, innovative Therapieansätze zu entwickeln, die die Lebensqualität von Millionen Menschen mit Bluthochdruck nachhaltig verbessern könnten.

 

Prof. Dr. Ingo Eitel, Direktor der Medizinischen Klinik II, UKSH Campus Lübeck, und Leiter der Studie betont: „Die SGLT2 HYPE-Studie bietet eine einzigartige Gelegenheit, neue evidenzbasierte Erkenntnisse für die Bluthochdruck-Therapie zu gewinnen. Sie könnte Millionen von Patienten eine bessere und sicherere Behandlung ermöglichen.“

Bluthochdruck: Eine unterschätzte Gefahr

Bluthochdruck (Hypertonie) ist eine der häufigsten Ursachen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und betrifft über 80 Millionen Menschen in der EU. Besonders ältere Menschen sind gefährdet, und trotz bestehender Behandlungsmöglichkeiten bleibt das Risiko für Folgeerkrankungen wie Herzinsuffizienz oder Nierenversagen hoch.

Ein neuer Therapieansatz mit SGLT2-Hemmern

Frühere Studien zeigen, dass SGLT2-Hemmer den Blutdruck senken und das Herz sowie die Nieren schützen können. Ob diese positiven Effekte jedoch langfristig tatsächlich schwere Folgeerkrankungen verhindern, ist noch nicht eindeutig bewiesen. Genau hier setzt die SGLT2 HYPE-Studie an: Sie soll klären, ob diese Medikamente die Gesundheit von Menschen mit Bluthochdruck nachhaltig verbessern können.

 

Dr. Elias Rawish, Co-Leiter der Studie, betont die Notwendigkeit der EU-geförderten Studie: „Wir müssen wissenschaftlich fundiert prüfen, ob Dapagliflozin nicht nur den Blutdruck senkt, sondern auch langfristig das Risiko schwerwiegender kardiovaskulärer Ereignisse und vorzeitiger Todesfälle reduziert.“

Studienaufbau: Was untersucht wird

An der Studie nehmen über 3000 Menschen mit Bluthochdruck (≥140/90 mmHg) teil, deren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen besonders hoch ist. Sie erhalten zusätzlich zu ihrer bisherigen Behandlung entweder das Medikament Dapagliflozin (10 mg) oder, wenn sie der Kontrollgruppe angehören, ein Placebo. Die Studie untersucht, ob das Medikament schwere gesundheitliche Folgen wie Herzinfarkte, Schlaganfälle oder Nierenschäden verhindern kann. Außerdem wird analysiert, ob sich die Lebensqualität der Teilnehmenden verbessert. Die Untersuchung wird über sieben Jahre hinweg an 53 medizinischen Zentren in ganz Europa durchgeführt. Die zentrale Koordination der Studienzentren erfolgt durch die von Dr. Roza Saraei geleitete Studienzentrale der Medizinischen Klinik II am UKSH, Campus Lübeck.

Bedeutung für Patienten und Gesundheitssystem

Sollten sich die positiven Effekte von SGLT2-Hemmern bestätigen, könnte dies die Hypertonie-Therapie nachhaltig verändern. Potenziell könnten über 250.000 vorzeitige Todesfälle pro Jahr verhindert und das Gesundheitssystem in der EU um bis zu 10 Milliarden Euro entlastet werden.

Projektpartner

  • ARTTIC Innovation GmbH (AI, Germany)
  • Bogomolets National Medical University (BNMU, Ukraine)
  • Deutsche Gesellschaft für Kardiologie (DGK, Germany)
  • Deutsche Herzstiftung (DHS, Germany)
  • General Practitioners Research Institute (GPRI, Netherlands)
  • Instituto Investigacion Sanitaria Fundacion Jimenez Diaz (IIS-FJD, Spain)
  • Institut National De La Sante Et De La Recherche Medicale (INSERM, France)
  • IRCCS Azienda Ospedaliero Universitaria Di Bologna (IRCCS AOU BO, Italy)
  • Medizinische Universität Innsbruck (MUI, Austria)
  • Narodowy Instytut Kardiologii Stefana Kardynala Wyszynskiego - Panstwowy Instytut Badawczy (NIKARD, Polen)
  • Stiftung Institut Fur Herzinfarktforschung Ludwigshafen (IHF, Germany)
  • Univerzitetni Klinicni Center Ljubljana (UKCL, Slovenia)
  • Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH, Germany) - Coordinator
  • University of Glasgow (UoG, United Kingdom)
  • Universidade Do Porto (UPORTO, Portugal)
  • Viesoji Istaiga Vilniaus Universiteto Ligonine Santaros Klinikos (VULSK, Lithuania)
  • Vseobecna Fakultni Nemocnice V Praze (VFNP, Czech Republic)

* Die Partner sind in alphabetischer Reihenfolge aufgelistet.

Weitere Informationen:

https://sglt2-hype.eu

LinkedIn: SGLT2-HYPE project

X: https://x.com/SGLT2_HYPE

 

Studienleiter:

Prof. Dr. med. Ingo Eitel

Direktor

Medizinische Klinik II (Kardiologie, Angiologie, Intensivmedizin)

Universitäres Herzzentrum Lübeck (UHZL)

Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck

Ingo.Eitel@uksh.de

 

Co-Studienleiter:

Dr. med. Elias Rawish

Leiter des Bereichs Translationale Kardiologie

Medizinische Klinik II (Kardiologie, Angiologie, Intensivmedizin)

Universitäres Herzzentrum Lübeck (UHZL)

Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck

Elias.Rawish@uksh.de

 

Studienzentrale – Klinisches Projektmanagement:

Dr. Roza Saraei

Leiterin des Bereichs Klinische Forschung

Medizinische Klinik II (Kardiologie, Angiologie, Intensivmedizin)

Universitäres Herzzentrum Lübeck (UHZL)

Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH), Campus Lübeck

Roza.Saraei@uksh.de

 

Nicht-klinisches Projektmanagement:
Dr. Monika Maaß

ARTTIC Innovation

Monika.maass@arttic-innovation.de

 

 

Press Contact:

Florian Riegel

ARTTIC Innovation

florian.riegel@arttic-innovation.de

 

 

Förderhinweis:
Das Projekt wird durch das Forschungs- und Innovationsprogramm Horizon Europe der Europäischen Union unter der Fördervereinbarung Nr. 101156555 gefördert.

 

Disclaimer:
Die in dieser Pressemitteilung enthaltenen Informationen geben die Meinung der Autoren wieder und entsprechen nicht notwendigerweise der offiziellen Haltung der Europäischen Union. Die EU und ihre Institutionen übernehmen keine Verantwortung für die Nutzung der bereitgestellten Informationen.

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