In 3 einfachen Schritten zur HFpEF-Wahrscheinlichkeit

 

Die Diagnostik der Herzinsuffizienz mit erhaltener linksventrikulärer Ejektionsfraktion (HFpEF) ist anspruchsvoll. Leitlinien empfehlen daher spezielle Scores zur Diagnoseunterstützung, um zunächst die Wahrscheinlichkeit für eine HFpEF abzuschätzen.1 Der H2FPEF-Score ist eine Methode, mit der in nur 3 Schritten die Wahrscheinlichkeit einer HFpEF eingeschätzt werden kann.2

 

 

 

Von Boehringer Ingelheim

 

05.01.2024

 

Bildquelle (Bild oben): MarsBars /  Getty Images

 

Geförderter Inhalt

 

 

Der H2FPEF-Score erleichtert die Diagnostik im Praxisalltag, denn er  erlaubt eine prozentuale Abschätzung für das Vorliegen einer HFpEF anhand von 6 Parametern aus unterschiedlichen Bereichen (Risikofaktoren, Vorerkrankungen und Echokardiographie):

  • Alter
  • Gewicht
  • Behandlung mit Antihypertensiva 
  • Vorliegen von Vorhorfflimmern
  • Vorliegen von pulmonaler Hypertonie
  • Füllungsdruck

 

 

Grafik 6 Parameter des H2FPEF-Score

Abbildung: Der H2FPEF-Score schätzt die Wahrscheinlichkeit einer Herzinsuffizienz mit erhaltender Ejektionsfraktion (HFpEF) anhand von 6 Parametern ein2

 

Die beschriebenen 6 Parameter werden mit entsprechenden Punkten bewertet, wie in der Abbildung dargestellt.2

 

In 3 einfachen Schritten die HFpEF-Wahrscheinlichkeit ermitteln

Die Auswertung erfolg in 3 einfachen Schritten anahnd des Scores:2

 

1. Die Paramter prüfen

 

  • Ist das Kriterium erfüllt?
  • Für jeden Parameter prüfen und die entsprechende Punktzahl aus der Tabelle notieren.
  • Wird das Kriterium nich erfüllt, ist mit "0" zu bewerten

 

2. Summe berechnen

 

  • Der Score ergibt eine Zahl zwischen 0 und 9.

 

3. Wahrscheinlichkeit ablesen

 

  • Anhand der Skala ergibt sich ein prozentualer Wert. 

 

Bei einer hohen Wahrscheinlichkeit (= hohe aufsummierte Score-Punktzahl) für HFpEF sollte schnelltstmöglich eine weitere Abklärung erfolgen.2

 

 

Der H2FPEF-Score wurde hinreichend validiert

Der im Jahr 2018 entwickelte H2FPEF-Score wurde anhand retrospektiver Daten von Personen validiert, die aufgrund von ungeklärter Dyspnoe zur invasiven arteriellen Blutdruckmessung überwiesen wurden. Der Score wurde abgeleitet aus einer Gruppe von 414 konsekutiven Patienten und Patientinnen, bestehend aus n = 267 Patient:innen (Testgruppe) mit der Diagnose Herzinsuffizienz (HFpEF) und n = 147 Patient:innen mit nicht kardialer Dyspnoe (Kontrollgruppe). Die Diagnose HFpEF wurde durch invasive arterielle Blutdruckmessung unter Belastung verifiziert und die Parameter wurden je nach Einfluss gewichtet. Mit dem Score ließen sich Patienten und Patientinnen mit HFpEF gut von Kontrollpatient:innen mit nicht kardialen Ursachen einer Dyspnoe abgrenzen (AUC = 0,841, 95 % KI 0,802–0,881, p < 0,0001). 

Er erzielte damit bessere Ergebnisse als andere diagnostische Algorithmen. Das Ergebnis konnte in einer Testgruppe mit 100 konsekutiven Patienten und Patientinnen (61 mit HFpEF, 39 Kontrollen) bestätigt werden (AUC = 0,886, p < 0,0001).2

 

 

Fazit

Um erste Hinweise auf eine HFpEF zu erhalten, wurde der H2FPEF-Score entwickelt. Der im Jahr 2018 in der Fachzeitschrift „Circulation“ veröffentlichte H2FpEF-Score wird seit 2021 in den ESC-Herzinsuffizienz-Leitlinien empfohlen, um die recht anspruchsvolle Diagnostik der HFpEF im Praxisalltag zu erleichtern. Anhand von 6 Routine-Parametern kann mit diesem Score eine prozentuale Abschätzung für das Vorliegen einer HFpEF erfolgen.

 

Weiterführende Links

Hier finden Sie einen Artikel zum Thema Patientenkasuistik.

 

Referenzen

  1. McDonagh TA et al. Eur Heart J 2021; 42(36): 3599–3726.
  2. Reddy YNV et al. Circulation 2018; 138(9): 861–870.

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