Bei Herzinsuffizienz kommt es im Verlauf der Erkrankung häufig zu einer kardialen Dekompensation. Das erste Zeichen einer sich anbahnenden kardialen Dekompensation ist ein Anstieg der kardialen und im Folgenden auch pulmonalen Füllungsdrücke, welcher bis zu vier Wochen vor einer Dekompensation stattfindet. Mit Hilfe eines in die Pulmonalarterie (PA) implantierten, Batterie-freien Sensors kann dieser Anstieg frühzeitig erkannt werden. Wenn zeitnah durch das betreuende Herzinsuffizienz-Team die Herzinsuffizienztherapie optimal modifiziert wird, kann so der Anstieg der Füllungsdrücke abgefangen und die kardiale Dekompensation proaktiv verhindert werden.
Die aktuelle Zulassung des CardioMEMS-HF-Systems inklusive des PA-Druck-Sensors umfasst Patient:innen im Stadium NYHA (New York Heart Association) III, die aufgrund einer Herzinsuffizienz bereits hospitalisiert wurden. Dies basiert auf den ersten Studienergebnissen aus den USA von 2011, die zeigen konnten, dass durch die Anwendung des PA-Druck-gesteuerten Herzinsuffizienz-Managements eine Senkung der Hospitalisierungsrate aufgrund von Herzinsuffizienz möglich ist.(1–5)
Eine Indikationserweiterung für die PA-Druck-gesteuerte Herzinsuffizienz-Therapie erfolgte durch die 2021 publizierten Ergebnisse der GUIDE-HF-Studie, in die auch Patient:innen mit NYHA-Stadium II oder mit erhöhten natriuretischen Peptiden eingeschlossen werden konnten. Die FDA genehmigte daraufhin die Anwendung des CardioMEMS-HF-Systems für Patient:innen mit einer Herzinsuffizienz der NYHA-Klasse II bis IV, die entweder zusätzlich bereits eine Hospitalisierung aufgrund der Herzinsuffizienz aufwiesen oder eine Erhöhung der natriuretischen Peptide hatten.(6,7)
Somit stammen die randomisierten Daten zur Wirkung der hämodynamischen Überwachung des Pulmonalarteriendrucks aus den USA, so dass derzeit Bedarf besteht an randomisierten Studien innerhalb anderer Gesundheitssysteme.