Large Footprint PFA-Katheter: Die Zukunft der Katheterablation?

 

Heart Rhythm 2025 | Omny-IRE: Das Feld der Katheterablation von Herzrhythmusstörungen entwickelt sich rasant weiter. Neuartige Systeme mit Puls Feld Ablation (PFA) ermöglichen deutlich schnellere Prozeduren bei potentiell höherer Sicherheit und Effektivität. Prof. Mattias Duytschaever aus Belgien stellte die weltweit ersten Daten zu einem neuartigen Ablationskatheter der die Faktoren PFA, Contact-Force, Large-Footprint und 3D-Mapping in einem Katheter-System intergiert im Rahmen der Late-Breaking-Session am 25.04.2025 vor. Die Studienergenisse wurden zeitlich in der Fachzeitschrift JACC-EP publiziert.1

 

Prof. Christian-Hendrik Heeger (Hamburg) fasst die Studie zusammen und kommentiert.

Von:

Prof. Christian-Hendrik Heeger

AGEP-Nukleus

 

29.04.2025

 

Bildquelle (Bild oben): Chris LaBasco / Shutterstock.com

Bisheriger Stand der Forschung

 

Neuartige Ablationskatheter mit PFA-Technologie haben potentiell verschiedene Vorteile gegenüber Systemen mit thermischen Ablationsenergie. So ist mit der PFA erstmalig eine herzmuskelselektive Ablation möglich. Eine große Rolle zur Läsionsbildung scheint der Anpressdruck zu sein, der bisher von den meisten Systemen nicht integriert wurde. Die Omny-IRE Studie2 untersuchte die Sicherheit und Effektivität eines neuartigen s.g. large footprint Ablationskatheters, mit Anpressdruckmessung, PFA und 3D Mapping Integration.

Methodik der Studie

 

Insgesamt wurden 136 Patientinnen und Patienten mit paroxysmalem Vorhofflimmern eingeschlossen und erhielten eine Pulmonalvenenisolation (PVI) mittels Omnypulse Katheter-System. Primärer Effektivitäts-Endpunkt war die geprüfte PVI, primärer Sicherheitsendpunkt waren periprozedurale Komplikationen. Zusätzlich wurden cerebrale MRTs, Ösophagus Endoskopien, CT- und MRT-Angiogramme und 3-Monats Re-Mapping Untersuchungen durchgeführt.

Ergebnisse

 

Der primäre Effektivitäts-Endpunkt (geprüfte PVI) wurde in 100 % erreicht. Die mediane Prozedurzeit lag dabei bei 105.5 (91-124) Minuten, die mediane Fluoroskopiezeit lag bei 5 (3.1-9.8) Minuten. Bzgl. des primären Sicherheitsendpunktes traten 3.0 % an Komplikationen auf, diese waren 3 vaskuläre Komplikationen und eine Perikarditis. Bei einer von 30 Personen mit cerebralem MRT zeigte sich eine asymptomatische Läsion (3.3 %). Ösophagus-Läsionen und PV-Stenosen wurden nicht beobachtet. Die PVI-Durabilität nach 3 Monaten lag bei 84.5 %.

Zusammenfassung

 

Die Omny-IRE Studie zeigte eine hohe Rate an akuter PVI mit geringen Komplikationsdaten und insgesamt einer hohen Rate an dauerhaft isolierten Pulmonalvenen. Weitere Daten sind notwendig zur besseren Einschätzung dieses Kathetersystems zur Ablation von Herzrhythmusstörungen. 

Zum Autor

Prof. Christian-Hendrik Heeger

Prof. Christian-Hendrik Heeger ist Leitender Arzt des Departments für Rhythmologie an der Asklepios Klinik Altona in Hamburg. Sein Schwerpunkt liegt im Bereich der invasiven Elektrophysiologie, mit besonderem Fokus auf neue Technologien und Ablationsmethoden zur Therapie von atrialen und ventrikulären Arrhythmien. Er gehört zum Nukleus der DGK-Arbeitsgruppe 1 Elektrophysiologie und Rhythmologie (AGEP).

Referenz

  1. Mattias Francis Duytschaever et al. PVI With CF-Sensing Large-Tip Focal PFA Catheter With 3D-Mapping for Paroxysmal AF: Omny-IRE 3-Month Results J Am Coll Cardiol EP. Apr 25, 2025.
  2. A Study For Treatment of Paroxysmal Atrial Fibrillation with the OMNYPULSE Catheter and the TRUPULSE Generator; NCT05971693

Das könnte Sie auch interessieren

Takotsubo Kardiomyopathie: Ursachen und Forschung

DGK-Jahrestagung 2025 | Takotsubo Kardiomyopathie: Prof. K. Streckfuß-Bömeke und PD Dr. S. Perings sprechen u.a. über neue Therapieansätze.

Interview: Neues aus der ALKK

DGK-Jahrestagung 2025 | Die Vorsitzenden Prof. C. Perings und Prof. P. Diemert über Erreichtes, Ziele und neue Entwicklungen in der Arbeitsgemeinschaft.

Insights from the VARY Registry

DGK-Jahrestagung 2025 | Late Breaking Trials: Prof. J. Brachmann im Gespräch mit Prof. C.-H. Heeger über eine Subgruppenanalyse der VARY-Register-Studie.

Laden, bitte warten.
Diese Seite teilen