Die Arbeitsgruppe um Tan analysierte mehr als 5700 Herzstillstände außerhalb des Krankenhauses, 28% davon bei Frauen. Diese wurden seltener durch eine anwesende Person wiederbelebt (68% gegenüber 73%). Die Wahrscheinlichkeit, dass sie bis zur Krankenhauseinweisung überlebten war geringer (34% gegenüber 37%) und auch, dass sie von der Einlieferung bis zur Entlassung überlebten (37% gegenüber 55%).
Insgesamt waren die Überlebenschancen von Frauen etwa halb so hoch wie die von Männern (12,5% gegenüber 20%). Nach Ansicht der Forscher liegt das vor allem an der niedrigeren Rate des durch Schock beeinflussbaren Anfangsrhythmus (33% gegenüber 52%), aber es gebe noch weitere Gründe.
Zum Beispiel war es weniger wahrscheinlich, dass bei Frauen im Krankenhaus ein akuter Myokardinfarkt diagnostiziert wurde oder eine Koronarangiographie oder perkutane Koronarintervention durchgeführt wurde. Auch die Symptome eines Herzinfarkts, oft Ursache für einen Herzstillstand, werden bei Frauen möglicherweise schlechter erkannt. Sie haben eher Symptome wie Müdigkeit, Ohnmacht, Erbrechen und Nacken- oder Kieferschmerzen, während Männer häufiger typische Beschwerden wie Brustschmerzen haben.
Eine Lösung für das Problem sehen die Studienautoren in öffentlichen Sensibilisierungskampagnen zu Herzinfarkt und Herzstillstand bei Frauen oder tragbaren Geräten, die Herzfrequenz und Kreislauf überwachen und Warnmeldungen versenden können.