Das TTS betrifft zu 90 % Frauen, hierbei schwerpunktmäßig im postmenopausalen Alter. Bekanntermaßen können Triggerfaktoren die myokardiale Erkrankung auslösen, neben emotionalen Triggern, wobei hierbei neben negativen („Broken-Heart-Syndrome“) auch positive emotionale Trigger möglich sind („Happy-Heart-Syndrome“), sind auch physikalische Trigger (hier vor allem zerebrale Akuterkrankungen wie Hirnblutungen und Schlaganfälle) bekannt. Jedoch ist es in 25 % der Fälle nicht möglich, einen klaren Trigger zu eruieren. Klinisch führend sind zu ca. 70 % Thoraxschmerzen, zu ca. 40 % liegt Dyspnoe als Leitsymptom vor.
An Befunden liegen häufig EKG-Veränderungen vor, hierbei sind neben ST-Streckenhebungen (44 %) T-Wellen-Inversionen typisch (42 %). Des Weiteren liegt bei ca. 48 % der Patientinnen und Patienten bereits initial eine QTc-Verlängerung vor, welche Implikationen für die weitere Therapie nach sich zieht. In der Bildgebung imponiert bei der klassischen Form, das legendäre „apical ballooning“ mit Akinesie des Apex bei Hyperkontraktilität der basalen Segmente. Neben der klassischen Form liegt bei ca. 15 % der Patientinnen und Patienten das TTS mit midventrikulärer Obstruktion vor, in seltenen Fällen liegt die myokardiale Störung basal oder fokal an anderen Segmenten vor. Interessanterweise liegt das atypische Muster häufiger bei jüngeren Patientinnen, sowie im Rahmen neurologischer Akuterkrankungen vor. Die LV-Funktionseinschränkung ist bei der atypischen Form meist geringer ausgeprägt, passend zu wenig stark erhöhten Biomarkern (Troponin, NT-proBNP).
Koronarangiographisch können bei 10 % der TTS-Patientinnen und -Patienten begleitend eine obstruktive 1-Gefäßerkrankung gesehen werden, laevokardiographisch imponieren dann die TTS-Muster analog zur Echokardiographie. Auch kann eine Plaqueruptur ohne Gefäßverschluss einen Trigger für die Entstehung eines TTS darstellen.
Im Gegensatz zu einem klassischen ACS (NSTEMI, STEMI) ist die Kinetik der Biomarker im TTS deutlich unterschiedlich. So zeigen die Troponinwerte häufig nur einen geringeren Anstieg bei, im Vergleich zur Troponinkinetik, deutlicher ausgeprägterer Dynamik der NT-proBNP-Werte.
Als pathophysiologisches Korrelat der LV-Funktionseinschränkung imponiert in der MRT-Untersuchung ein myokardiales Ödem, pathognomonisch für das TTS. Bzgl. der Einschätzung der Prognose des TTS geht eine RH-Beteiligung mit „biventrikulärem Ballooning“ und häufig Nachweis eines „reverse McConnell´s sign“ mit einer deutlichen schlechteren Prognose einher.
Dass das Takotsubo-Syndrom (TTS) durchaus mit einer relevanten Mortalität vergesellschaftet ist, zeigen Daten aus einem großen Register. So entwickeln ca. 10 % der Patienten mit einem TTS einen kardiogenen Schock, die innerklinische Mortalität liegt hier bei ca. 14 %. Als Prädiktoren für ein schlechtes Outcome konnten hier ein Alter < 70 Jahren, physikalische Triggerfaktoren, ein akutes neurologisches Geschehen, ein initial hohes Troponin sowie eine LV-Funktion < 45 % bei Aufnahme herausgearbeitet werden.
Pathophysiologisch liegt bei ca. 20 % der Patienten eine Obstruktion des Ausflusstraktes vor (LVOTO), Ursache ist hierbei das apikale Stunning des Myokards, mit konsekutiver Hyperkontraktion der basalen Segmente. Das Vorliegen dieser Ausflusstraktobstruktion prädestiniert zur Entwicklung eines kardiogenen Schocks, daher sollte hierauf das Augenmerk in den, im Idealfall seriellen, echokardiographischen Untersuchungen liegen.