In nur einem von zehn Fällen mit Herzstillstand kann mit dem Überleben gerechnet werden und je länger eine Reanimation dauert, desto schlechter ist die Prognose auch für die Hirnfunktion. Deshalb versucht man, Betroffenen mit extrakorporalen Herz-Kreislauf-Unterstützungssystemen zu helfen.
Eine dänische Analyse von fast 4.000 Reanimationsfällen nach Herzstillstand zwischen 2002 und 2011 ergab nun, dass Überlebende mit konservativer Behandlung keinen schlechteren funktionellen Status bei der Entlassung aufwiesen als solche mit Unterstützungssystemen.
32% (1.285) der Betroffenen konnten bereits vor Einlieferung in die Klinik erfolgreich wiederbelebt werden, 3% (108) wurden noch während des Transports weiter reanimiert. Die Hälfte davon überlebte, während bei der anderen Hälfte die Wiederbelebungsmaßnahmen in der Notaufnahme nach durchschnittlich über einer Stunde aufgegeben werden mussten.
Obwohl die Überlebensrate der bereits vor Einlieferung erfolgreich Wiederbelebten doppelt so hoch war, wie bei den Patienten die bis zur Einlieferung reanimiert werden mussten, war das Ergebnis bei Krankenhausentlassung vergleichbar: Etwa 90% waren in Lage ihren Alltag unabhängig zu bewältigen und zeigten einen hohen funktionellen Status.
Es scheine sich also zu lohnen, Patienten mit Herzstillstand möglichst lange zu reanimieren, da ihre Prognose bei Überleben auch ohne Unterstützungssysteme gut sei, fasste die Kardiologin Dr. Helle Søholm, Kopenhagen, zusammen. Weiterführende Untersuchungen sollen diese Zusammenhänge genauer herausarbeiten.
In Betracht ziehen muss man dabei aber auch, dass sich die vorliegenden Daten alle auf ein städtisches Gebiet mit guter Infrastruktur beziehen und die durchschnittlichen Rettungswege zum nächsten Krankenhaus nur 7 Minuten betrugen.