Prof. Dr. Jörg F. Debatin ist ein glücklicher Mensch – und er kokettiert gern selbst damit. „Mein zweiter Vorname ist Felix“, und das scheint für ihn auch das Lebensprogramm zu sein. Wie das gelingt und auch ein generell übertragbares Modell sein kann, erklärte Debatin bei der 89. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) in Mannheim.
Ärztinnen und Ärzte sollten sich erstens den inneren Kern ihres Berufs bewusst machen: „Wir schaffen gesellschaftliche Werte – und darum beneiden uns viele.“ Dieser Wert beruhe auf Leistung: Alle fünf Jahre steige die Lebenserwartung der Bevölkerung um ein Jahr, ein Produktivitätsgewinn, der auch der Medizin zu verdanken ist.
Die Medizin unterliege dabei vor allem in jüngerer Zeit einem rasanten Wandel: Noch vor 30 Jahren wurde sie als Heilkunst verstanden – „wer heilt, hat recht“ –, dann standardisiert durch Evidenzbasierung und Disease-Management-Programme und weiter beflügelt von der Molekularbiologie, Genetik und Digitalisierung. Das führe, so Debatin zu einem „Wachstumstornado“ mit zwei Treibern: zunehmenden diagnostischen Möglichkeiten und einem daraus resultierenden wachsenden Bedarf an Prävention und Therapie.