Das 2016 etablierte Clinician-Scientist-Programm der DGK ermutigt junge Ärztinnen und Ärzte, sich mit einem originellen und innovativen, kardiovaskulären Forschungsprojekt wissenschaftlich eigenständig zu machen – ob in Grundlagen-, translationaler oder klinischer Forschung und neben der klinischen Ausbildung ausreichend Zeit zur Verfügung zu stellen, um ein wissenschaftliches Projekt zur eigenen Profilbildung nachhaltig zu bearbeiten. Die Förderung beinhaltet daher eine 50-prozentige Freistellung von der klinischen Tätigkeit. „Da die Zunehmende Abstraktion von wissenschaftlichen Methoden (Next-Generation Sequencing, Multi-Omics, Big data, Machine learning) die eigenständige Weiterentwicklung von Projektideen immer aufwändiger gestaltet und im klinischen Alltag ebenfalls ein großes Aufgabenpensum zu bewältigen ist, stellt das Clinician-Scientist-Programm der DGK ein ideales Förderinstrument dar, um die notwendigen Freiräume zur nachhaltigen Bearbeitung von Forschungsprojekten zu schaffen“, so Professor Constanze Schmidt, Leiterin der Arbeitsgruppe „Atriale Arrhythmopathie und Zelluläre Elektrophysiologie“ an der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie des Universitätsklinikums Heidelberg.
„Die Möglichkeit gemeinsam mit Kolleg:innen und Doktorand:innen klinisch relevante Fragestellungen auf molekularer Ebene untersuchen zu können, stellt für mich die ideale Ergänzung zum klinischen Alltag in der Patientenversorgung dar“ - PD Dr. Felix Wiedmann
„Da sowohl die Patch-Clamp Experimente an isolierten nativen Kardiomyozyten von Patient:innen als auch die Arbeiten im Großtiermodell mit einem enormen Zeitaufwand vergesellschaftet sind, trägt die 50-prozentige Forschungsfreistellung des Clinician-Scientist-Programms maßgeblich zum Gelingen des Projektes bei“. Die Freiräume, die das Clinician-Scientist-Programm schafft, konnte er dazu nutzen im Oktober 2022 sein Habilitationsprojekt zur antiarrhythmischen Pharmakotherapie von Vorhofflimmern mit der Antrittsvorlesung zum Thema „Rhythm, you have it or you don’t!? – Neue Konzepte in der Vorhofflimmertherapie“ abzuschließen.
Seine Forschungsarbeit ist damit noch lange nicht beendet. „Ich hoffe, dass die Ergebnisse meiner Forschungsarbeiten zu einem besseren Verständnis der molekularen Mechanismen einer SGLT2-Inhibitorentherapie beitragen werden und wir somit eines Tages wissen werden, inwiefern wir uns diese vielversprechende Substanzklasse auch bei der klinischen Behandlung von Patient:innen mit Herzrhythmusstörungen zunutze machen können“, so Herr Wiedmann, der das Ziel verfolgt, parallel zur Ausbildung in der invasiven Elektrophysiologie, weiterhin seiner translationalen Forschungsarbeit nachgehen zu können. Einen ersten Zwischenstand der Arbeiten im Großtiermodell möchte Herr Wiedmann auf der diesjährigen Jahrestagung der DGK in Mannheim präsentieren.