Deutscher Herzbericht – Update 2024

 

Gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie (DGK) und weiteren Fachgesellschaften hat die Deutsche Herzstiftung den aktuellen Herzbericht 2024 veröffentlicht. In dem über 180 Seiten starken Dokument werden zentrale Daten rund um Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Deutschland dargestellt, die zeigen, wie sich Morbidität und Mortalität bei Herzerkrankungen entwickeln. Hier sind einige der wichtigsten Fakten:

Von:

Dr. Heidi Schörken

HERZMEDIZIN-Redaktion

 

10.09.2024

 

Bildquelle (Bild oben): ggfoto / shutterstock.com

Herz-Kreislauf-Erkrankungen: 5 der 10 häufigsten Todesursachen

 

Die Liste der häufigsten Todesursachen im Jahr 2022 führt weiterhin die chronisch ischämische Herzerkrankung (bzw. koronare Herzkrankheit, KHK) an. Zusammen mit weiteren kardiovaskulären Krankheiten, wie der akute Herzinfarkt, die Herzinsuffizienz, hypertensive Herzerkrankungen (ausgelöst durch Bluthochdruck) und Vorhofflimmern bilden Herz-Kreislauf-Erkrankungen rund die Hälfte der 10 häufigsten Todesursachen. Aufgrund der zunehmenden Alterung der Gesellschaft ist davon auszugehen, dass die Prävalenz von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zukünftig noch weiter ansteigen werden.

Mortalität bei Frauen höher

 

Weiterhin zeigte sich, dass es geschlechterspezifische Unterschiede von Herz-Kreislauf-Erkrankungen gibt. So werden kardiovaskuläre Krankheiten bei Männern zwar häufiger diagnostiziert und behandelt, aber bei Frauen ist der Verlauf häufiger tödlich.
„Das dürfte daran liegen, dass Krankheitsverläufe, -ursachen und Wirkungsweise bestimmter Medikamente bei Frauen noch immer zu wenig bekannt sind“, so Prof. Stephan Baldus, Past-Präsident der DGK.

Schwerpunkt Herzinsuffizienz

 

Im Update 2024 haben sich die beteiligten Fachgesellschaften insbesondere auf die Herzinsuffizienz fokussiert. Die Herzinsuffizienz stellt noch vor der Koronaren Herzkrankheit (KHK) und Herzrhythmusstörungen die häufigste Herzerkrankung für vollstationäre Krankenhausaufnahmen dar und verursacht enorme Gesundheitskosten. In Deutschland leiden schätzungsweise bis zu 4 Millionen Menschen an Herzinsuffizienz. Die Volkskrankheit ist die dritthäufigste Todesursache und eine der häufigsten Ursachen für plötzlichen Herztod.

Mehr Prävention nötig

Obwohl allgemein bekannt ist, dass Herzinsuffizienz und auch der plötzliche Herztod überwiegend durch andere Herzerkrankungen und Lebensstilfaktoren wie Bewegungsmangel oder Übergewicht entstehen, findet dies noch viel zu wenig Beachtung. So wurden Rehabilitationen nach stationärer Behandlung der Herzinsuffizienz kaum in Anspruch genommen. Die verschiedenen beteiligten Fachgesellschaften sind sich einig, dass zukünftig noch mehr in die kardiovaskuläre Vorsorge investiert werden muss.

 

Der neue Herzbericht mit allen Daten und Fakten ist hier abrufbar:


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