Aufregung kann man als Patient mit Vorhofflimmern nicht unbedingt gebrauchen. Nach der Diagnose möchte man sich in guten Händen wissen und deshalb möglichst schnell die richtige Klinik für seine Behandlung finden. Doch welche Kriterien spielen hier eine Rolle? Für viele steht und fällt die Qualität einer Klinik mit dem medizinischen Fachpersonal, für andere sind die neuesten Behandlungsstrategien wichtig. „Hören Sie auf Ihr Bauchgefühl“, rät Prof. Dr. Thomas Deneke, Chefarzt der Klinik für Rhythmologie am Klinikum Nürnberg. „Nicht jeder fühlt sich auch in jeder Klinik wohl und die größte Klinik muss nicht immer für jeden die beste sein. Es gibt auch sehr gute kleine Zentren. Eine Übersicht bieten Such-Plattformen wie die der DGK, die zertifizierte Kliniken auf einer Karte bündeln.“
Eine Übersicht über zertifizierte Vorhofflimmern-Zentren finden Sie hier.
Folgende Punkte können Ihnen dabei helfen, die beste Klinik für sich zu finden:
- Erfahrung und Spezialisierung: Suchen Sie nach Kliniken, die auf Herzrhythmusstörungen spezialisiert sind und über umfangreiche Erfahrung in der Durchführung von Katheterablationen verfügen.
- Erfolgsraten und Patientenbewertungen: Informieren Sie sich über die Erfolgsraten der Klinik bei Katheterablationen sowie über Patientenbewertungen und Erfahrungen. Viele Kliniken veröffentlichen ihre Erfolgsstatistiken oder bieten Zugang zu Patientenfeedback.
- Technologische Ausstattung: Moderne Technologien können die Genauigkeit und Sicherheit der Katheterablation verbessern. Prüfen Sie, ob die Klinik über fortschrittliche Mapping- und Ablationstechnologien verfügt, die speziell für die Behandlung von Herzrhythmusstörungen entwickelt wurden.
- Interdisziplinäres Team: Eine Klinik, die ein interdisziplinäres Team aus Kardiologen, Elektrophysiologen, Anästhesisten und spezialisierten Pflegekräften bietet, kann eine umfassendere Betreuung sicherstellen.
- Nachsorge und Unterstützung: Welche Art von Nachsorge und Unterstützung bietet die Klinik nach der Ablation an? Eine gute Nachsorge ist wichtig, um Komplikationen zu minimieren.
- Standort und Zugänglichkeit: Berücksichtigen Sie auch die geografische Lage der Klinik und ihre Erreichbarkeit, insbesondere wenn mehrere Besuche oder eine langfristige Betreuung erforderlich sind.
„Lassen Sie sich zudem von Ihrem Hausarzt oder Ihrer Hausärztin beziehungsweise Kardiologen oder Kardiologin beraten – und verschaffen Sie sich einen persönlichen Eindruck der Klinik vor Ort bei einem Erstgespräch“, empfiehlt Prof. Dr. Deneke. „Hier können Sie nicht nur alle für Sie wichtigen Fragen klären, sondern auch prüfen, ob die Chemie stimmt.“ Das Arzt-Patienten-Verhältnis sei ja auch immer ein Vertrauensverhältnis – „man muss sich in die Augen schauen und sagen können, das passt.“ Der Rhythmologe rät seinen Patienten und Patientinnen zudem immer, eine Nacht drüber zu schlafen. „Haben Sie keine Hemmungen, wenn Sie nach dem Erstgespräch noch Fragen haben oder einen zweiten Eindruck brauchen, dann vereinbaren Sie einfach einen Zweittermin – auch das ist ein Qualitätsmerkmal einer zertifizierten Klinik.“