Welche Behandlungen sind bei Vorhofflimmern möglich?
Um ein Vorhofflimmern zu behandeln, stehen verschiedene Methoden zur Verfügung. Welche zum Einsatz kommt, entscheiden Ärztinnen und Ärzte nach dem individuellen Gesundheitszustand der Patientin oder des Patienten. Eine Übersicht:
Medikamentöse Therapie
„Wir setzen regelmäßig Antiarrhythmika ein“, erklärt Prof. Meyer. Diese Medikamente regulieren den Herzrhythmus und senken das Schlaganfallrisiko. Sogenannte Antikoagulanzien helfen, die Blutgerinnung zu kontrollieren und das Risiko von Blutgerinnseln zu verringern, die zu Schlaganfällen führen können.
Elektrische Kardioversion
Eine Kardioversion mit elektrischen Schocks ist eine Maßnahme, um bei Herzrhythmusstörungen wie beispielsweise Vorhofflimmern den normalen Herzschlag wiederherzustellen. Dabei wird nach entsprechenden Vorsichtsmaßnahmen über Elektroden, die im Bereich der Brust platziert werden, gezielt ein elektrischer Impuls abgegeben. Das Ziel: den Herzrhythmus wieder in den sogenannten Sinusrhythmus – den regelmäßigen Herzschlag – zurückzuführen. Alternativ kann auch eine medikamentöse Kardioversion versucht werden. „Damit können wir zwar akut das Vorhofflimmern wunderbar beheben, aber es ändert nichts an den Ursachen“, erklärt Prof. Meyer.
Katheterablation
Die Katheterablation ist ein minimalinvasives Verfahren, bei dem gezielt Gewebebereiche des Herzmuskels mithilfe von Hitze oder Kälte verödet werden, um die elektrische Aktivität zu normalisieren. Auch nicht-thermische Verfahren sind in Erprobung. Der Katheter wird über eine Einstichstelle an der Leiste über ein Blutgefäß bis zum Herzen vorgeschoben. „Dieses Verfahren ist in den vergangenen Jahren in den Mittelpunkt gerückt, wenn sich eine Rhythmusstörung nicht angemessen kontrollieren lässt. Medikamente werden teilweise vorab nicht gewünscht oder sind nicht möglich. Auch hier spielt wieder der Lebensstil rein, denn die häufig eingesetzten blutverdünnenden Medikamente vertragen sich zum Beispiel nicht mit Alkohol“, sagt Prof. Meyer.
Die Katheterablation ist Medikamenten in der Wirksamkeit überlegen. Ärztinnen und Ärzte wägen ab, ob sie erst eine Behandlung mit Medikamenten versuchen und die Ablation nur wählen, wenn die Therapie mit Medikamenten nicht funktioniert. „Wenn die Diagnose eindeutig ist und absehbar, dass eine medikamentöse Behandlung vermutlich nicht vertragen wird oder nicht zufriedenstellend wirkt, wird die medikamentöse Behandlung auch übersprungen“, sagt Prof. Meyer. „Denn je früher eine Ablation erfolgt, desto besser sind häufig die Erfolgschancen. Das wird aber je nach Fall entschieden