Für Sie zusammengestellt: Aktuelle Abstracts der DGK Herztage 2025 in kompakten Teaserformaten
Für Sie zusammengestellt: Aktuelle Abstracts der DGK Herztage 2025 in kompakten Teaserformaten
Ein aktueller Beitrag von Hobbach et al. untersucht in einer umfassenden Datenauswertung, wie sich Geschlecht und NYHA-Klasse auf die Krankheitsverläufe und Kosten bei chronischer linksventrikulärer Herzinsuffizienz auswirken. Die chronische Herzinsuffizienz ist die häufigste Ursache für Krankenhausaufnahmen in Deutschland. Analysiert wurden 2.616.462 stationäre Behandlungsfälle in Deutschland zwischen 2014 und 2022. Die Studie zeigt überraschende Befunde: So wurden Frauen häufiger in frühen Stadien (z. B. NYHA-Kl. I: 55,95 % weiblich) hospitalisiert – sie wiesen jedoch eine höhere nicht-adjustierte Sterblichkeit im Krankenhaus auf (8,34 % vs. 7,90 % bei Männern). Nach Adjustierung für Altersunterschiede und NYHA-Klassen zeigt sich hingegen ein höheres Mortalitätsrisiko bei Männern. Auch Komplikationsraten fielen bei Männern höher aus. Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung geschlechtsspezifischer Unterschiede und liefern wichtige Impulse für individualisierte Behandlungsstrategien bei Herzinsuffizienz.
Hier mehr erfahren.
Ein aktueller Beitrag von Waßmann et al. analysiert umfassend, wie Patientinnen und Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz in der Primärversorgung in Deutschland tatsächlich diagnostiziert und behandelt werden. Basierend auf umfangreichen Real-World-Daten, aus 1.244 hausärztlichen Praxen, zeigt die Studie den Stand von Prävalenz, Diagnostik und der Umsetzung leitliniengerechter Therapien. Von 448.837 Patientinnen und Patienten mit kardiovaskulären Risikofaktoren hatten 12,2 % (n=54.721) eine dokumentierte HI.
Trotz klarer Leitlinienempfehlungen werden viele Betroffene nicht optimal diagnostiziert oder behandelt. So wurde NT-proBNP nur bei 2,1 % der Gesamtgruppe gemessen. Die Anwendung von Leitlinien-empfohlenen Medikamenten waren besorgniserregend wenig angewendet (z. B. MRA: 24,0 %, SGLT2i: 17,8 %). Diese Ergebnisse offenbaren wichtige Versorgungslücken. Trotz eindeutiger Leitlinienempfehlungen werden sogar die Mehrzahl der Betroffenen nicht optimal diagnostiziert und behandelt. Dies weist auf die Notwendigkeit hin, Versorgungsprozesse zu verbessern und die Primärversorgung zielgerichteter zu unterstützen.
Hier mehr erfahren.
Ein aktueller Beitrag von Füller et al. untersucht im Herzinfarktregister Brandenburg, wie stark sozioökonomische Faktoren wie Bildungsstand, berufliche Qualifikation und die individuelle finanzielle Lage die Lebensqualität von Patientinnen und Patienten ein Jahr nach einem Myokardinfarkt beeinflussen. In der prospektiven Studie wurden 298 Patientinnen und Patienten aufgenommen (April 2019 bis Dezember 2020). Ein Jahr nach dem Infarkt zeigte sich, dass bei Betroffenen mit niedrigem Bildungsniveau oder finanziellen Problemen das subjektive Gesundheitsempfinden sank (EQ-VAS-Wert –7,7 bzw. –11,0 Punkte; p<0,05), während es bei höherem Bildungsstand/finanzieller Sicherheit moderat anstieg (+4,0 bzw. +2,6). Die Studie zeigt, dass das psychosoziale Umfeld nicht nur akut, sondern auch längerfristig das Erleben von Gesundheit bedeutend beeinflusst. Dies ist als ein klarer Auftrag für eine differenzierte Nachsorge und gesundheitspolitische Strategien zu verstehen.
Hier mehr erfahren.
In einem aktuellen Beitrag präsentieren Lorenz et al. erste Ergebnisse der prospektiven ELITE-Studie aus Nordwestdeutschland. Untersucht wurde, welche klassischen (z. B. Blutdruck, LDL-Cholesterin, Rauchen) und nicht-klassischen Risikofaktoren (z. B. körperliche Aktivität, psychosoziale Belastung, depressive Verstimmung) mit dem Auftreten kardiovaskulärer Ereignisse assoziiert sind. In die Auswertung flossen Daten von über 4.000 Teilnehmenden mit durchschnittlich 4,4 Jahren Follow-up ein. Als primäre kardiovaskuläre Ereignisse (KVE) wurde das Auftreten einer koronaren Herzerkrankung (KHK) mit bzw. ohne Myokardinfarkt, eines Schlaganfalls, einer Carotisstenose, eines Vorhofflimmerns oder einer pAVK vordefiniert. Ergebnisse: Hypertonie, Lipid- und Glukosestoffwechsel sowie depressive Verstimmungen zeigten signifikante Zusammenhänge mit kardiovaskulären Ereignissen. Besonders auffällig: 26 % der Betroffenen mit Ereignis wiesen drei oder mehr Risikofaktoren auf.
Hier mehr erfahren.
Sie wollen sich zu den Themenvorschlägen mit einem medizinischen Experten, einer medizinischen Expertin austauschen? Gerne stellen wir Ihnen den persönlichen Kontakt her – wir freuen uns auf Ihre Anfrage.
Deutsche Gesellschaft für Kardiologie
Pressesprecher: Prof. Dr. Michael Böhm (Homburg/Saar)
Pressestelle: Jill Graw, Tel.: 0211 600 692 967
presse@dgk.org