Die Entwicklung einer Herzinsuffizienz mit erniedrigter Auswurffraktion (HFrEF) ist kein unabänderliches Schicksal. Nicht selten steigt die zuvor erniedrigte linksventrikuläre Ejektionsfraktion (LVEF) im Zuge positiver struktureller Herzveränderungen (reverse remodeling) in der Folge wieder auf weitgehend normale Werte (z.B. >50%) an oder erholt sich zumindest partiell (LVEF 40% - 50%).
Wenngleich solche funktionellen kardialen Verbesserungen etwa bei dilatativer Kardiomyopathie gelegentlich spontan auftreten können, entwickeln sie sich in der Regel im Kontext einer leitliniengerechten Herzinsuffizienz-Therapie mit Medikamenten und Devices (CRT). Experten halten den Hinweis für wichtig, dass sich Patienten mit HFrEF und wieder angestiegener („erholter“) LVEF klinisch von Patienten mit HFpEF (Heart Failure with preserved Ejection Fraction) unterscheiden, die ebenfalls eine LVEF >50% in Verbindung mit Symptomen einer Herzinsuffizienz aufweisen.
Derzeit gibt es keine Standarddefinition, um Patienten mit HFrEF und wieder angestiegener LVEF zu identifizieren. Auch fehlen Leitlinien-Empfehlungen dazu, wie diese Patienten am besten nachbeobachtet und behandelt werden sollten.
Eine US-Expertengruppe um Jane E. Wilcox aus Chicago und Douglas L. Mann aus St. Louis sah deshalb den Zeitpunkt gekommen, diese spezielle Patientengruppe einmal genauer unter die Lupe zu nehmen. Im „Journal of the American College of Cardiology“ hat die Gruppe dazu als „JACC Scientific Expert Panel” aktuell ein umfangreiches Konsensuspapier publiziert.
Für den von ihr nun näher charakterisierten Herzinsuffizienz-Subtyp, der sich hinsichtlich des „biologischen Substrats für die Herzinsuffizienz“ sowie des klinischen Verlaufs sowohl vom HFrEF- als auch HFpEF-Phänotyp unterscheide, schlägt die Gruppe das Kürzel HFrecEF (Heart Failure with recovered Ejection Fraction) vor.