Im Rahmen der externen Validierung zeigte sich der FIND-AF Score im Vergleich zu CHA2DS2-VASc und C2HEST überlegen (AUC FIND-AF 0,784 vs. CHA2DS2-VASc 0,735 und C2HEST 0,733). In die prospektive Studie wurden von 17.063 mittels Briefes eingeladenen Personen 1.923 in die Studie eingeschlossen. Von diesen wurden nach Risikoevaluierung mittels FIND-AF-Modell und FIND-AF Score 902 Patientinnen und Patienten in der Niedrigrisikogruppe und 1.021 in die Hochrisikogruppe klassifiziert. Patientinnen und Patienten in der Hochrisikogruppe waren älter (75,4 vs. 64,3 Jahre), häufiger weiblich (59 % vs. 39,5 %) und hatten unter anderem häufiger die Diagnose einer chronischen Niereninsuffizienz (21,7 % vs. 12,5 %), eines Schlaganfalls oder einer TIA (10,6 % vs. 7,7 %), einer ischämischen Herzerkrankung (17,9 % vs. 10,6 %) und/oder einer valvulären Herzerkrankung (7,1 % vs. 1,3 %). Die Diagnosen Diabetes mellitus und/oder arterielle Hypertonie waren in der Hochrisikogruppe seltener als in der Niedrigrisikogruppe vorhanden (Diabetes mellitus: 29,0 % vs. 37,1 %, art. Hypertonie: 84,5 % vs. 82,8 %).
Für die Detektion von Vorhofflimmern mittels des durchgeführten Screenings zeigte sich in der Hochrisikogruppe eine >8-fach erhöhte Wahrscheinlichkeit im Vergleich zur Niedrigrisikogruppe (4,5 % vs. 0,6 %; OR 8,46 ; 95%KI [3,35; 21,40]).
Im Vergleich zu den herkömmlichen Scores (CHA2DS2-VAsc und C2HEST) oder einem erhöhten Alter (75–76 Jahren) fand sich für das Screening mittels FIND-AF Score eine höhere Sensitivität bei im Vergleich zum Alter 75–76 und CHA2DS2-VASc-Score höherer, im Vergleich zum C2HEST-Score vergleichbarer Spezifität (Sensitivität 90,2 %, positiv prädiktiver Wert 4,5 %; negativ prädiktiver Wert 99,4 %).
Eine Antikoagulation wurde bei 96,7 % (49 von 51) der im Rahmen des Screenings diagnostizierten Vorhofflimmerpatientinnen und -patienten eingeleitet. Die Vorhofflimmerdetektionsrate im ersten Screening-EKG lag bei 47 %.