Die Methode wird schon seit einiger Zeit in anderen medizinischen Bereichen wie der Onkologie genutzt, etwa im Falle chirurgisch nicht resezierbarer Tumoren. Kardiologen hoffen, damit auch eine Option für eine zielgenaue Ablation von Vorhofgewebe unter Schonung angrenzender Strukturen (Gefäße, Nerven) erhalten zu können, die zugleich eine Verkürzung von Prozedurdauer einschließlich Fluoroskopiezeit ermöglicht.
Klinisch geprüft wurde die neue Methode unter anderem in der nicht-randomisierten multizentrischen PULSED-AF-Pilotstudie (Pulsed Field Ablation to Irreversibly Electroporate Tissue and Treat AF). Zwischenergebnisse dieser „First-in-human“-Studie hat Studienleiter Dr. Atul Verma vom Southlake Regional Health Centre in Toronto, Kanada, bereits bei der Jahrestagung 2020 der Heart Rhythm Society (HRS Scientific Sessions virtual) vorgestellt. Jetzt ist die Studie im Fachblatt „Circulation: Arrhythmia and Electrophysiology“ publiziert worden.
Für die Studie waren an sechs Zentren in vier Ländern (Kanada, Australien, USA, Niederlande) insgesamt 38 relativ junge Patienten (mittleres Alter: 62 Jahre, 47% Frauen) mit paroxysmalem (92%) oder persistierendem Vorhofflimmern rekrutiert worden. Alle wurden einer Katheterablation mit einem speziellen Multielektrodenkatheter (PulseSelect, Medtronic) unterzogen, deren Ziel die alleinige Pulmonalvenenisolation (PVI) war.