Es wurden über 7.000 Patientinnen und Patienten randomisiert (ca. 20 % Frauen, 95 % STEMI, 39 % Vorderwand-STEMI), hiervon erhielten 3.537 Spironolacton und 3.525 Placebo. Fast alle Personen erhielten eine DAPT, ca. 78 % einen ACE-Inhibitor oder einen Angiotensin-II-Rezeptorblocker, ca. 97 % ein Statin und ca. 3 % einen SGLT-2-Inhibitor.
Auf dem TCT-Kongress dieses Jahr wurden die Ergebnisse für die Colchicin-Therapie präsentiert, die keinen Vorteil einer Colchicin-Therapie nach akutem Myokardinfarkt für einen Beobachtungszeitraum von 3 Jahren zeigen konnten. Der Endpunkt dieser Analyse war: kardiovaskulärer (CV) Tod, erneuter Myokardinfarkt, Apoplex oder erneute Revaskularisation (Colchicin 9,1 % vs. Placebo 9,3 %, HR 0,99; 95%-KI [0,85-1,16]; p = 0,93). Es zeigten sich vermehrt Diarrhoen in der Colchicin-Gruppe. Die Ergebnisse wurden jetzt zeitgleich mit den Analysen der Spironolacton-Therapie im New England Journal veröffentlicht.4
Auf dem AHA 2024 in Chicago wurden nun die Ergebnisse der Therapie mit Spironolacton vs. Placebo präsentiert und zeitgleich publiziert.3,4 Für diesen Vergleich gab es andere Endpunkte: Der erste ko-primäre Endpunkt bestand aus CV-Tod oder Herzinsuffizienz (HF) und der zweite ko-primäre Endpunkt aus CV-Tod, HF, Apoplex und Myokardinfarkt.
In der Intention-To-Treat-Analyse zeigten weder der erste ko-primäre Endpunkt (Spironolacton 1,7 % vs. Placebo 2,1 %, HR 0,89 (95%-KI 0,73-1,08), p = 0,23) noch der erweiterte zweite ko-primäre Endpunkt (Spironolacton 7,9 % vs. Placebo 8,3 %; HR 0,95; 95%-KI [0,80-1,12], p = 0,52) einen Unterschied zwischen den beiden Gruppen. Eine genaue Betrachtung der einzelnen Parameter des kombinierten Endpunktes zeigte jedoch seltener eine Entwicklung oder Verschlechterung einer Herzinsuffizienz in der Spironolacton-Gruppe (1,6 % vs. 2,4 %, HR 0,69; 95%-KI [0,49-0,94]. In der Spironolacton-Gruppe traten bei 1,1 % Hyperkaliämien (Placebo 0,05 %, p = 0,01) auf, weshalb die Medikation unterbrochen wurden. 2,3 % der Patienten berichteten eine Gynäkomastie (Placebo 0,5 %, p < 0.001).
In der entsprechenden On-Treatment-Analyse (Spironolacton n = 3.497, Placebo n = 3.483) trat der erste ko-primäre Endpunkt in der Spironolacton-Gruppe bei 1,5 % der Patientinnen in der Spironolacton-Gruppe und bei 2,0 % in der Placebo-Gruppe auf (HR 0,79; 95%-KI 0,63;1,00), p = 0,047), der zweite ko-pimäre Endpunkt bei 5,8 % in der Spironolacton und bei 7,2 % in der Placebo-Gruppe (HR 0,83 (95% KI 0,69-1,00), p = 0,046).