Insgesamt wurden 3.400 Patienten im Zeitraum von 08/2019-10/2022 eingeschlossen. Die Studiengruppe war im Schnitt 61,2 Jahre alt, größtenteils männlich (74,1 %), ca. ein Drittel der Patienten hatte Diabetes (31,6 %). Ca. 28 % der Patienten hatte einen STEMI, 32 % einen NSTEMI.
Der primäre Sicherheitsendpunkt beinhaltete Blutungen BARC 2, 3 oder 5. Es zeigte sich 1 Jahr nach ACS eine signifikante Verringerung dieses Endpunktes in der Gruppe, die die Ticagrelor-Monotherapie erhielt (4,6 % vs. 2,1 %, p < 0,001; HR 0,45; 95%KI 0,30-0,66). Dieser Vorteil zeigte sich über alle vorher spezifizierten Subgruppen (z.B. Geschlecht, Alter, Niereninsuffizienz oder BMI). Betrachtet man nur das Auftreten von Blutungen Typ BARC 3 und 5, zeigte sich weiterhin ein Vorteil auf Seiten der Gruppe mit der Ticagrelor-Monotherapie (0,7 % vs. 1,7 %, p = 0,009, HR 0,39; 95%KI 0,19-0,79). Dies galt auch für die Blutungen definiert als TIMI-Major (0,5 % vs. 1,1 %, p = 0,04, HR 0,42; 95%KI 0,18-0,96), ISTH-Major (0,5 % vs. 1,2 %, p = 0,02; HR 0,38, 95%KI 0,17-0,86) oder GUSTO moderate, severe or life-threatinenig (0,5% vs. 1,1%, p = 0,04; HR 0,42; 95%KI 0,18-0,96).
Hinsichtlich des primären Effektivitätsendpunktes MACCE bestehend aus kardialem Tod, Myokardinfarkt, ischämischen Schlaganfall, Stentthrombose oder klinisch bedingter Revaskularisation des Zielgefäßes zeigte sich kein Unterschied (Ticagrelor-Monotherapie 3,7 % vs. DAPT 3,6 %, p = 0,89 for superiority, p < 0,001 for non-inferiority, HR 0,98; 95%KI 0,69-1,39). Auch hier zeigte sich in den vorher spezifizierten 12 Subgruppen kein Unterschied (z.B. Typ des Myokardinfarktes, Mehrgefäßerkrankung, Länge der Stentstrecke oder vorliegender Diabetes).
Die Kombination der beiden Endpunkte auf die Net adverse clinical events (NACE bestehend aus MACCE oder BARC Blutungen Typ 1-5) zeigte einen Vorteil in der Gruppe der Monotherapie (5,7 % vs. 8,2 %, p = 0,007; HR 0,68; 95%KI 0,53-0,88).