Langzeit-Antikoagulation bei aktiver Tumorerkrankung

 

ACC-Kongress 2025 | API-CAT: Was bringt eine Langzeit-Antikoagulation mit Apixaban über 6 Monate bei Patientinnen und Patienten mit Krebserkrankung und welche Dosis ist optimal? Prof. Isabelle Mahé (Université Paris Cité, Frankreich) stellte die Ergebnisse der API-CAT-Studie in der Session Late-Breaking Clinical Trials I vor.


Prof. Lorenz Lehmann (Universitätsklinikum Heidelberg) fasst die Studie zusammen und kommentiert.

Von:

Prof. Lorenz Lehmann

Universitätsklinikum Heidelberg

 

10.04.2025

 

Bildquelle (Bild oben): David Harmantas / Shutterstock.com

Onkologische Patientinnen und Patienten haben während ihrer aktiven Tumorerkrankung ein deutlich erhöhtes Risiko für die Entwicklung thromboembolischer Ereignisse. Das Auftreten solcher Ereignisse reduziert deutlich die Prognose der Patientinnen und Patienten.


Die API-CAT-Studie untersuchte die Wirksamkeit und Sicherheit von niedrig dosiertem Apixaban bei Krebspatientinnen und -patienten, die eine venöse Thromboembolie (VTE) entwickelt und bereits 6 Monate lang eine Blutverdünnungstherapie erhalten hatten.

Studiendesign und Ergebnisse

 

In der multizentrischen, randomisierten und doppelblinden API-CAT-Studie wurde untersucht, ob eine reduzierte Apixaban-Dosis (2,5 mg, bid) bei Patientinnen und Patienten mit aktiver Krebserkrankung und venöser Thromboembolie (VTE) nicht unterlegen ist gegenüber der vollen Dosis (5 mg bid) nach initial mindestens 6 Monaten Antikoagulation.


Die Ergebnisse zeigten, dass Personen, die mit der reduzierten Apixaban-Dosis behandelt wurden, eine ähnliche Häufigkeit von VTE-Rezidiven hatten (2,1 %) wie diejenigen, die die volle Dosis (5 mg bid) erhielten (2,8 %). Gleichzeitig traten in der Gruppe mit der reduzierten Dosis weniger klinisch relevante Blutungskomplikationen auf (12,1 % vs. 15,6 %). Die Sterblichkeitsraten waren in beiden Gruppen ähnlich (17,7 % vs. 19,6 %).

Fazit und Kommentar

 

Die Ergebnisse der API-CAT-Studie mit insgesamt 1.766 Personen mit aktiven Tumorerkrankungen aus 11 Ländern weisen darauf hin, dass eine verlängerte Behandlung mit niedrigerer Apixaban-Dosis genauso effektiv ist und weniger Blutungsrisiken birgt.  


Einige Einschränkungen der Studie sind, dass sie keine Empfehlungen zur Dauer der Behandlung nach den 12 Monaten gibt und Personen mit Gehirntumoren ausgeschlossen wurden.


Insgesamt unterstützen die Daten eine reduzierte NOAK-Therapie bei onkologischen Patientinnen und Patienten im Langzeitverlauf hinsichtlich einer guten Nutzen-Risiko-Abwägung.

Zum Autor

Prof. Lorenz Lehmann

Prof. Lorenz Lehmann ist seit 2018 als Oberarzt in der Klinik für Kardiologie, Angiologie und Pneumologie am Universitätsklinikum Heidelberg tätig. Seine Tätigkeitsschwerpunkte umfassen die invasive und intensivmedizinische Kardiologie, kardiovaskuläre Komplikationen onkologischer Therapien, Tumorerkrankungen als Komorbiditäten kardialer Erkrankungen sowie die Etablierung neuer Biomarker zu Prädiktion kardialer Dysfunktion.
Bildquelle: Universitätsklinikum Heidelberg

Referenz

 

Mahé I. Extended Anticoagulant Treatment With A Reduced Versus Full Dose Apixaban In Patients With Cancer-associated Venous Thromboembolism: The API-CAT Study. Late-Breaking Clinical Trials I (Session 102), 29.03.(9:30-10:30), Chicago, ACC 2025

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