In der aktuellen Publikation steht aber noch ein weiteres brisantes Detail, das wichtig sein könnte: 20 Tage nach der Transplantation wurde bei dem Patienten das porcine Cytomegalievirus (PCMV) nachgewiesen. Dieser Befund sei unerwartet gewesen, so Griffith und Kollegen. Unerwartet deshalb, weil die Firma, die das Spendertier gezüchtet hatte, zugesichert hatte, dass das Tier das Virus nicht in sich trägt, untersucht wurde dies durch einen PCR-Test von einem Nasenabstrich. Nach Vermutung von Griffith und Kollegen war das Spendertier aber wahrscheinlich latent mit dem Virus infiziert. Denn auch in der Milz des Schweines haben sich PCMV-Viren nachweisen lassen. Der Mann erhielt als Reaktion auf den Virusnachweis eine antivirale Therapie mit Cidofovir.
Unklar ist jedoch, ob die Virusinfektion tatsächlich für den Funktionsausfall des Xenografts oder für die klinische Verschlechterung des Patienten verantwortlich gemacht werden kann, wie Prof. Elizabeth Phimister in einem begleitenden Editorial ausführt. Vorläufige Analysen von postmortem gewonnenen Proben aus dem Brust- und Abdomenbereich des Patienten hätten keine Anzeichen einer PCMV-Infektion gezeigt, macht die Editorin des NEJM deutlich. Man weiß allerdings aus Xenograft-Experimenten mit nichthumanen Primaten, dass der Nachweis von PCMV mit einer schlechteren Prognose einhergeht, aus Gründen, die derzeit nicht bekannt sind.