Insgesamt wurden 195 Erwachsene (mittleres Alter 54 Jahre, 66 % Frauen), jeweils zur Hälfte mit und zur Hälfte ohne vorbekannte arterielle Hypertonie, in die Cuff(SZ)-Studie eingeschlossen. 20 % der Patientinnen und Patienten hatten einen Diabetes mellitus. Der mittlere Body-Maß-Index lag bei 28,8 kg/m2. Bei allen Patientinnen und Patienten erfolgten in randomisierter Reihenfolge 4 standardisierte Blutdruckmessungen aus jeweils 3 Einzelmessungen mit einem automatisierten Oberarmmessgerät (ProBP 2000 Digital Blood Pressure Device, Welch Allyn, Skaneateles Falls, NY, USA). Die ersten 3 Messzyklen wurden in randomisierter Reihenfolge mit den 3 unpassenden, also zu großen bzw. zu kleinen Manschetten durchgeführt (Größe „klein“ passend für einen Oberarmumfang von 22–26 cm, „normal“ für 27–34 cm, „groß“ für 35–44 cm und „sehr groß“ für 45–52 cm). Abschließend erfolgte eine 4. Messung mit der passenden Manschette.
Die wichtigsten Ergebnisse der Studie sind, dass
- die „normal“ große Blutdruckmanschette für weniger als ein Drittel (28 %) der Patientinnen und Patienten geeignet war, wohingegen etwas mehr als die Hälfte (55 %) der Patientinnen und Patienten eine größere Manschette benötigten und
- die Verwendung einer zu kleinen Manschettengröße den systolischen und diastolischen Blutdruck deutlich überschätzte. Durch die Verwendung einer um 2 Größen zu kleinen Manschette, zum Beispiel „normal“ statt „sehr groß“, wich der Blutdruck um +19,5 mmHg systolisch und +7,4 mmHg diastolisch ab.
Die Cuff(SZ) Studie zeigt eindrücklich, wie wichtig die Auswahl der korrekten Manschettengröße für die Genauigkeit einer Blutdruckmessung ist. Insbesondere vor dem Hintergrund der zunehmenden Prävalenz von Übergewicht und Adipositas ist die „normal“ große Blutdruckmanschette (häufig die einzige beim Kauf eines Messgeräts mitgelieferte Manschette) für die meisten Patientinnen und Patienten zu klein. Die Abweichung des gemessenen Blutdrucks vom tatsächlichen Blutdruck durch die Verwendung einer zu großen oder kleinen Blutdruckmanschette kann zu einer Fehldiagnose führen und die Diskrepanz zwischen dem gemessenen und dem tatsächlichen Blutdruck kann den durchschnittlichen blutdrucksenkenden Effekt der meisten Antihypertensiva übersteigen.