Am besten akzeptiert wurde die rein gesundheitsbezogene Beratung: mit durchschnittlich 4,09 (±0,71) von 5 Punkten. Es folgte das Szenario mit Klimanutzen (3,67±0,91), knapp dahinter das Szenario mit Klimanutzen und Klimarisiken (3,55±0,97). Die Varianzanalyse (Mixed ANOVA) ergab einen signifikanten und deutlichen Framing-Effekt (partielle η2=0,18; p<0,001). Ob die Beratung im Kontext von Ernährung oder Bewegung erfolgte, spielte dagegen kaum eine Rolle (partielle η2=0,004; p=0,021).
Das Ausmaß der Akzeptanzunterschiede zwischen den Szenarien variierte abhängig von der politischen Orientierung:
- Politisch links orientiert: gering (η2=0,05; p<0,001)
- Gemäßigt links bis gemäßigt rechts: groß (η2=0,17–0,23; p<0,001)
- Rechts orientiert: ebenfalls groß, aber nicht signifikant (geringe Stichprobengröße; η2=0,24; p=0,062)
Auch die Einstellung zum Klimawandel beeinflusste, wie groß die Akzeptanzunterschiede zwischen den Szenarien waren:
- Höchst besorgt über den Klimawandel: mittel (η2 = 0,09; p < 0,001)
- Besorgt: groß (η2 = 0,26; p < 0,001)
- Zurückhaltend oder skeptisch: sehr groß (η2 = 0,39 bzw. 0,47; p < 0,001)
Klimabezüge in der Gesundheitsberatung führten also zu einer deutlich geringeren Akzeptanz der Empfehlungen, wenn die Personen politisch nicht links orientiert waren oder dem Klimawandel zweifelnd gegenüberstanden.
Trotz der geringeren Akzeptanz der klimabezogenen Beratung war die Bereitschaft, die zu Klimavorteilen und -risiken beratende Ärztin weiterzuempfehlen, ähnlich hoch wie im rein gesundheitsbezogenen Szenario (38–40 % vs. 41–43 %). Die fiktive Ärztin, die neben den individuellen Gesundheitsvorteilen nur zu Klimavorteilen und nicht zu Klimarisiken informierte, wurde hingegen seltener weiterempfohlen (17 %).